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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Komplexe Rekonstruktion eines rupturierten thorakalen und abdominalen Aortenaneurysmas

Meeting Abstract

  • Melanie Helmig - Charité Campus Mitte, Allgemein-,Visceral-, Gefäß und Thoraxchirugie, Berlin
  • Nikolaos Tsilimparis - Charité Campus Mitte, Allgemein-,Visceral-, Gefäß und Thoraxchirugie, Berlin
  • Antje-Susanne Kasper - Charité Campus Mitte, Allgemein-,Visceral-, Gefäß und Thoraxchirugie, Berlin
  • Irene Hinterseher - Charité Campus Mitte, Allgemein-,Visceral-, Gefäß und Thoraxchirugie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch657

doi: 10.3205/13dgch657, urn:nbn:de:0183-13dgch6578

Published: April 26, 2013

© 2013 Helmig et al.
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Text

Einleitung: Komplexe Aortenpathologien stellen auch in der Zeit von endovaskulären Rekonstruktionsmöglichkeiten eine Herausforderung dar.

Material und Methoden: Beschreibung einer im Verlauf komplexen Aortenrekonstruktion bei kombiniertem thorakalen und abdominalen Aortenaneurysma, sowie Typ B-Dissektion eines 61 jährigen Patienten.

Ergebnisse: Der Patient stellte sich mit plötzlich aufgetretenen rechtsseitigen Unterbauchschmerzen vor. Bei V. a. ein abdominales Bauchaortenaneurysma (AAA) erfolgte die Computertomographie-Angiographie (CTA) des Thorax und Abdomens: Es zeigte sich ein AAA von 9,5 cm Durchmesser, ein Aneurysma der A. iliaca communis rechts von 5 cm und zusätzlich ein 6,5 cm großes thorakales Aortenaneurysma (TAA) am Abgang der A. subclavia sinistra.Der Patient willigte zunächst nur für die Operation des abdominalen Aortenaneurysmas ein. Es erfolgte die konventionelle Aneurysmaausschaltung mittels aortobiiliakaler Y-Prothese. Am 4. postoperativen Tag klagte der Patient über heftige linksthorakale Schmerzen. Die sofortige CTA zeigte eine Ruptur des TAA mit Hämatomediastinum und linksseitigem Hämatothorax. Interdisziplinär wurde notfallmäßig in einem Hybridverfahren ein Y-Bypass zwischen Aorta ascendens und Truncus brachiocephalicus sowie der A. carotis communis links angelegt und das TAA endoluminal mittels Stent versorgt. Die postoperative durchgeführte CTA zeigte eine komplette Ausschaltung des TAA ohne Anhalt für ein Endoleak und eine regelrechte Durchströmung des angelegten Bypass und der aortobiiliakalen Y-Prothese. Am 20. postoperativen Tag entwickelte der Patient eine Hemiparese links. Die CTA zeigte einen Verschluss der vom Aortenbogen zum Truncus brachiocephalicus reichenden Y-Prothese. In der sofortigen operativen Revision zeigte sich dass der entfaltete Stent proximal im Aortenbogen den Abgang des aorto-brachiocephalen Bypasses verlegt hatte. Es erfolgte eine Bypassneuanlage von der Aorta ascendens auf den vorbestehenden Bypass. Die postoperativ durchgeführte Duplexsonographie zeigte eine unauffällige extrakranielle Durchblutungssituation. Der weitere postoperative Verlauf gestaltete sich problemlos. Bypass und Extremitätenpulse waren allzeit kräftig palpabel, die armbetonte Hemiparese zeigte sich gut rückläufig.

Schlussfolgerung: Die Kombination von offenen und endovaskulären Operationsmethoden spielt vor allem bei komplexen Aortenpathologien eine herausragende Rolle.