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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Rekonstruktion von Skrotumdefekten nach Fournier´scher Gangrän

Meeting Abstract

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  • Oliver Doebler - Vivantes Auguste Viktoria Klinikum, Abteilung für Hand- Plastische und Ästhetische Chirurgie, Berlin
  • Roberto Spierer - Vivantes Auguste Viktoria Klinikum, Abteilung für Hand- Plastische und Ästhetische Chirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch624

doi: 10.3205/13dgch624, urn:nbn:de:0183-13dgch6246

Published: April 26, 2013

© 2013 Doebler et al.
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Einleitung: Die fournier´sche Gangrän ist gekennzeichnet durch eine nekrotisierende Entzündung des Kutan- und Subkutangewebes der Genitoanalregion. Sie stellt mit einer Letalität von 20-67% eine lebensbedrohliche Erkrankung dar. Die initiale Therapie erfordert das radikale chirurgische Debridement und die Gabe eines Breitspektrumantibiotikums. Ist der lebensbedrohliche Zustand überwunden stellt sich die Frage der plastischen Rekonstruktion der betroffenen Region.

Material und Methoden: Im Zeitraum zwischen 2006 und 2012 wurden 16 Patienten mit fournier´scher Gangrän in interdisziplinärer Zusammenarbeit versorgt. Nach initialem mehrzeitigem radikalem chirurgischen Debridement und intensivmedizinischer Therapie erfolgte abschließend die Rekonstruktion der urogenitalen Region durch muskuläre M. gracilis Lappenplastik mit Mesh-Graft Deckung oder lokaler Verschiebelappenplastik Analysiert wurde das postoperative Outcome insbesondere im Hinblick auf das ästhetische und funktionelle Ergebnis.

Ergebnisse: 14 Patienten wurden mittels muskulärer gestielter Gracilislappenplastik versorgt. In 2 Fällen erfolgte bei geringem Defekt die Rekonstruktion mittels lokaler Gewebeverschiebung. Bei allen 16 Patienten ließ sich die urogenital Region in einem einzeitigen Rekonstruktionseingriff wiederherstellen. Im Verlauf waren lediglich ein bis maximal zwei kleinere Korrektureingriffe nötig. Bei zwei Patienten wurde vor der Rekonstruktion ein temporäres Enterostoma angelegt. Im Nachbeobachtungszeitraum von 6-12 Monaten zeigten sich sehr gute kosmetische Ergebnisse im Bereich der urogenitalen Region wie auch im Bereich des Hebedefektes. Die Patienten zeigten allesamt eine sehr hohe subjektive Zufriedenheit. Eine funktionelle Berührungs- bzw. Druckempfindlichkeit war bei allen Rekonstruktionspatienten vorhanden.

Schlussfolgerung: Die nach fournier´scher Gangrän durchgeführten Rekonstruktionen mittels der rein muskulären Variante der M. gracilis Lappenplastik zeigen bei geringer Hebe-Morbidität sehr gute postoperative Ergebnisse sowohl kosmetisch als auch funktionell bei sehr hoher Patientenzufriedenheit. Die Gracilisplastik ist daher unserer Meinung für diese Indikation das Verfahren der Wahl.