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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Operative Dekompression des Nervus suprascapularis- Ein Case report

Meeting Abstract

  • Stefan Schnürer - Universitätsklinikum Erlangen, Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Erlangen
  • Justus P. Beier - Universitätsklinikum Erlangen, Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Erlangen
  • Andreas Arkudas - Universitätsklinikum Erlangen, Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Erlangen
  • Raymund E. Horch - Universitätsklinikum Erlangen, Plastisch- und Handchirurgische Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch623

doi: 10.3205/13dgch623, urn:nbn:de:0183-13dgch6235

Published: April 26, 2013

© 2013 Schnürer et al.
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Einleitung: Der Nervus suprascapularis entspringt als Teil des Truncus superior aus Spinalnervenästen C5 und C6. Als überwiegend motorischer Nerv innerviert dieser die Mm. Supra- und infraspinatus, in seltenen Fällen auch sensibel ein Hautareal am Acromion. Durch seine besondere Anatomie ist der Nerv anfällig für Verletzungen und Druckschäden. Pathophysiologisch ist neben direkter Schädigung durch Scapulafrakturen die Druckschädigung z.B. in der Incisura scapulae ursächlich. Bei Sportarten mit starker Armbelastung (z.B. Volleyball, Tennis) kann der Nerv repetitiv gegen das Ligamentum transversum scapulae gedrückt und geschädigt werden. Unspezifisches Hauptsymptom sind tiefsitzende chronische Schulternschmerzen. Die Verdachtsdiagnose wird häufig erst bei zusätzlichen Muskelatrophien und Muskelschwäche gestellt.

Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung, elektromyo- und neurographische Untersuchung sowie bildgebende Verfahren (Röntgen, CT, MRT). Eine operative Therapie sollte nach ausbleibender Besserung unter konservativer Therapie oder bei bestehenden Atrophien oder Paresen durchgeführt werden.

Nachfolgend ist die operative Dekompression eines rechtsseitigen Nervus suprascapularis als Videobeitrag gezeigt.

Material und Methoden: 24-jähriger, männlicher Patient: Leistungssportler (Rudern, Leichtathletik), Akkordeonspieler, mit Schmerzen zunächst im Bereich der linken Schulter. Hier war vor 2 Jahren bereits eine Dekompression des Nervus suprascapularis erfolgt. Nach erneuter exzessiver Belastung (Rudern) bestehen nun Schmerzen der rechten Schulter sowie eine Muskelatrophie des Infra- und Supraspinatus. Das Schulter-MRT zeigt eine schmächtig ausgeprägte Incisura scapulae und schließt eine Raumforderung aus. In der Elektromyographie sind kein höhergradiger Leitungsblock, aber leichte, chronisch neurogene Veränderungen erkennbar. Es erfolgt die operative Dekompression des Nervus suprascapularis.

Ergebnisse: Nach operativer Dekompression bestehen beim Patienten beidseits subjektiv eine deutliche Schmerzreduktion und Besserung der Außenrotation und Schulterabduktion, bei weiterhin klinisch sichtbarer Muskelatrophie.

Schlussfolgerung: Die operative Dekompression des Nervus suprascapularis ist nach sorgfältiger klinischer und neurophysiologischer Evaluation eine gut geeignete Therapie um die Beschwerden betroffener Patienten zu lindern. Die Schmerzlinderung ist unabhängig davon, ob postoperativ eine Reinnervation der Supraspinatus- und Infraspinatusmuskulatur ereicht werden kann.