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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Hat der frühe Startzeitpunkt des Dangling-Procedures Einfluss auf das Outcome freier Lappentransplantate zur unteren Extremität – Untersuchung mittels in-situ Mikrodialyse im Rahmen einer prospektiv randomisierten Studie

Meeting Abstract

  • Andreas Jokuszies - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand-und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Nils Neubert - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand-und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Marcus May - Medizinische Hochschule Hannover, Klinische Pharmakologie, Hannover
  • Christine Radtke - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand-und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Peter Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand-und Wiederherstellungschirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch607

doi: 10.3205/13dgch607, urn:nbn:de:0183-13dgch6073

Published: April 26, 2013

© 2013 Jokuszies et al.
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Einleitung: In dieser prospektiv randomisierten Studie wird klinisch und laborchemisch der Einfluß des Startzeitpunktes der ischämischen Konditionierung durch kombiniertes Wrapping und Dangling auf freie Lappentransplantate zur unteren Extremität untersucht.Die Mikrodialyse stellt hierbei ein etabliertes Verfahren zur Messung metabolischer Veränderungen respektive Perfusionsstörungen im Lappentransplantat unter dem Einfluss des Lappentrainings (Wrapping / Dangling) dar.

Material und Methoden: Von März 2010 bis August 2012 wurden 35 Patienten mit freien mikrochirurgischen Lappenplastiken zur unteren Extremität per Randomisierung in zwei Behandlungsgruppen mit n= 17 (Kohorte I) und n= 18 (Kohorte II) eingeschlossen. Bei Kohorte I startete das LT am 7., bei Kohorte II am 3. postoperativen Tag. Das Lappentraining (Wrapping und Dangling) wurde über fünf Tage dreimal täglich durchgeführt, beginnend mit 3x 5 Min. am ersten Tag und sukzessiver Steigerung bis auf 3x 60 Min. am fünften Tag des LT.

Zu Untersuchung der Perfusionsverhältnisse des Lappentransplantates vor und nach der ischämischen Konditionierung erfolgte neben der klinischen Beurteilung die Bestimmung metabolischer Parameter (u.a. Glukose, Laktat, L/P- Ratio) mittels Mikrodialyseverfahren (MD).

Ergebnisse: Sämtliche Lappentransplantate in beiden Gruppen zeigten weder klinisch noch metabolisch eine Beeinträchtigung der Perfusion durch das Lappentraining.

Die Mikrodialysemessung vor und nach der IK kam bis dato in 19 Lappentransplantaten zur Anwendung (10 in Kohorte I, 9 in Kohorte II). Folgende Konzentrationen wurden u.a. gemessen: Glucose (mmol/l): mean (SD) 3,10 (0,6) in I und 4,57 (0,75) in II; Laktat (mmol/l): mean 5,16 (0,77) in I und 5,77 (0,6) in II; L/P Ratio: mean 39,50 (14,72) in I und 50,49 (4,90) in II.

Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass eine Lappenkonditionierung durch kombiniertes Wrapping/ Dangling bereits am 3. postoperativen Tag begonnen werden kann und zu keiner Beeinträchtigung der Lappenperfusion führt.