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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Neue Therapie des Lymphödems: Mikrochirurgischer Lymphknotentransfer und Supermicrosurgery

Meeting Abstract

  • Katrin Seidenstücker - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Beatrix Munder - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf
  • Christoph Andree - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch602

doi: 10.3205/13dgch602, urn:nbn:de:0183-13dgch6026

Published: April 26, 2013

© 2013 Seidenstücker et al.
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Einleitung: Die Inzidenz des Armlymphödems nach Mammakarzinom variiert zwischen 7-35%. Die konservative Therapie ist aufwendig und hat einen erheblich Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Neuste Fortschritte in der Mikrochirurgie eröffnen Möglichkeit der operativen Therapie des Lymphödems. Dieser Vortrag soll einen Überblick über die verschiedenen Verfahren geben und berichtet von unseren frühen Ergebnissen nach mikrochirurgischem Lymphknotentransfer (LKT) und der Anlage von supermicrosurgery - lymphovenösen Anastomosen (LVA).

Material und Methoden: Ein Review zeigt an der Historie angelehnt die operativen Therapieoptionen auf und vergleicht Komplikationen und Ergebnisse. Die beiden neue Verfahren des LKT und der LVA werden präsentiert und die Kriterien der Patientenselektion und die präoperativen diagnostischen Verfahren werden erläutert. Danach folgen einige Fallpräsentationen unserer Klinik.

Ergebnisse: Jüngste Entwicklung der Mikrochirurgie machen es möglich Blut- und Lymphgefäße mit einem Durchmesser kleiner als 0.8mm durch lymphovenösen Anastomosen (LVA) zu verbinden. Unabdingbar ist die prä- und intraoperative bildliche Darstellung der Lymphgefäße mit einer Infrarotkamera (PDE-Photodynamic Eye). Langzeitergebnisse von Koshima zeigen eine erstaunliche Verbesserung und den vollständigen Verzicht auf Kompressionsmieder postoperativ. Ebenfalls interessant ist der mikrochirurgische Lymphknotentransfer (LKT). Obwohl hier keine Lymphgefäße anastomosiert werden, kommt es durch die ´Sogwirkung´des transplantierten Lymphknotens zur Lymphangioneogenese und es zeigt sich ein deutlichem Rückgang des Lymphödems. Wir legten LVA´s bei 4 Patienten an, wobei 2 eine Umfangreduktion an der betroffenen Extremität zeigten und keine Miederware mehr benötigen. Einen Lymphknotentransfer führten wir erst einmal durch, aktuell liegt die Umfangsreduktion bei dieser Patientin bei 8cm am betroffenen Arm.

Schlussfolgerung: Da es sich um innovative, neue Operationstechniken handelt, würden wir gerne interdisziplinär diese Verfahren vorstellen. Zur Zeit gibt es noch keine Abbildung im DRG System und wir hoffen durch Kooperation der wenigen Kliniken, die sich mit dieser Problematik beschäftigen, diese Verfahren zu etablieren. Das Patientengut, dass an Lymphödemen leidet ist groß und der Kostenaufwand mit lebenslanger Lymphdrainage, rezidivierenden Infekten und Kompressionsware ist enorm. Wir glauben, dass diese Verfahren die operative Therapie des Lymphödems in der Zukunft revolutionieren. Wichtig ist die Zuführung der Patientem im frühen, reversiblen Stadium.