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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Grenzen der Thorakoskopie in der Behandlung der CDH

Meeting Abstract

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  • Lucas M. Wessel - Universitätsmedizin Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim
  • Katrin Zahn - Universitätsmedizin Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim
  • Bettina Lange - Universitätsmedizin Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim
  • Judith Felcht - Universitätsmedizin Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch597

doi: 10.3205/13dgch597, urn:nbn:de:0183-13dgch5979

Published: April 26, 2013

© 2013 Wessel et al.
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Einleitung: Die kongenitale Zwerchfellhernie (CDH) ist gekennzeichnet von pulmonaler Hypoplasie der betroffenen Seite und pulmonaler Hypertonie, abhängig von der Größe des Defektes. Bei großem Defekt ist eine aufwendige intensivmedizinische Therapie mit HFOV-Beatmung und manchmal ECMO notwendig, um die pulmonalen Probleme soweit zu behandeln, dass die operative Korrektur des Zwerchfelldefektes möglich wird. Bei kleinen Defekten ist die Beatmung viel milder( "gentle ventilation") und der Verschluss kann thorakoskopisch erfolgen.

Material und Methoden: In der kinderchirurgischen Klinik unserer Universitätsmedizin wurden seit 1998 578 Kinder mit CDH behandelt. In 48 Fällen erfolgte ein thorakoskopischer Verschluss , in 26 Fällen mit direkter Naht und in 22 Fällen mit zusätzlicher Patchversorgung. Als Material wurde Ethibond 3-0 als direkte Naht sowie als Verankerung für einen Goretx-Patch verwendet. Alle Kinder kamen in ein Nachsorgeprogramm und wurden mit 6,12,24 und 48 Monaten nachuntersucht. Die CDH wurde nach der Boston-Scale klassifiziert. in über 70% fanden sich Typ C und D Defekte.

Ergebnisse: Der thorakoskopischer Verschluss konnte in 43 Fällen thorakoskopisch komplettiert werden. In 5 Fällen musste konvertiert werden; zweimal wegen anästhesiologischer Komplikationen (Hyperkapnie, Azidose, unzureichender Oxygenierung) dreimal wegen unsicherem Verschluss. In 11% fanden wir ein Rezidiv. Eine kleine Rezidivlücke wurde erneut thorakoskopisch verschlossen, viermal erfolgte die offene Korrektur. Nach Thorakoskopie im Vergleich zum offenen Vorgehen benötigten die Kinder weniger Polamidon bzw. Catapressan und die Nahrung konnte schneller aufgebaut werden. In den Fällen mit Konversion zeigte sich, dass die dorsale Leiste nicht befriedigend präpariert werden konnte. 3 Fälle mit Patchverschluss zeigten m Vergleich zum offenen Verschluss eine erhebliche Einziehung der Rippenbögen aufgrund der perikostalen Nähten.

Schlussfolgerung: Der thorakoskopischer Verschluss einer CDH ist beim kleinen Defekt ohne ausgeprägte Lungenhypoplasie und pulmonale Hypertonie ein erheblicher Gewinn in der Korrektur des Defektes. Grenzen sind die HFOV-Beatmung, die ECMO-Therapie sowie eine instabile Oxygenierung und Kreislaufsituation mit Abhängigkeit von Katecholaminen. Chirurgische Grenzen stellen große Defekte (ab Boston scale C) mit der Notwendigkeit einer Patchversorgung dar und die schwierige Präparation der dorsalen Leiste.