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Von der subtotalen Resektion zur Thyreoidektomie – Ergebnisse von über 1200 Patienten mit benignen Schilddrüsenerkrankungen
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Die subtotale Schilddrüsenresektion bei benignen Schilddrüsenerkrankungen war viele Jahre das Verfahren der Wahl. Aufgrund der erhöhten Komplikationsrate bei Re-Operationen von Rezidiven der Struma wird seit einigen Jahren die Thyreoidektomie propagiert. Ziel dieser Studie war die kritische Beurteilung der Änderung des chirurgischen Vorgehens von der subtotalen Resektion zur Thyreoidektomie anhand der postoperativen Ergebnisse in unserem Patientengut mit benignen Schilddrüsenerkrankungen.
Material und Methoden: Sequentielle Datenauswertung von prospektiv erfassten Patientendaten in unserer Klinik. Einschlusskriterien: benigne Knotenstruma, Basedow-Struma, Rezidivstruma. Operationsverfahren: morphologiegerechte Resektionen ein- und beidseitig, Hemithyreoidektomien, Dunhill-Operationen, Thyreoidektomien. Datenerhebung: Alter, postoperative Komplikationen (Stimmlippenminderbeweglichkeit SLMW, -stillstand SLSS, Hypocalcämie, Nachblutung, Wundinfektionen).
Ergebnisse: Von 01/1996 bis 12/2011 sind 1222 Patienten (Alter 50,9 Jahre, m:w 1:3,2) aufgrund einer benignen Schilddrüsenerkrankung (davon 114 Patienten mit Basedow-Struma, 55 Rezidivstrumen) in unserer Klinik operiert worden. Ab dem Jahr 2002 sind erstmals mehr als 50% der Schilddrüsenlappen total operiert worden. Von 01/1996-12/2001 sind 579 Patienten mit einer Rate von 39,8% total operierten Schilddrüsenlappen operiert worden (Gruppe I). Von 01/2002 bis 12/2011 sind 643Patienten mit einer Rate von 60,9% total operierten Schilddrüsenlappen operiert worden. Im gesamten Patientengut betrug die Rate an postoperativen SLMW betrug 2,48%* und an SLSS 1,93%*. Die sequentielle Auswertung ist in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt (* bezogen auf nerves at risk).
Schlussfolgerung: Durch die zunehmende Zahl der total operierten Schilddrüsenlappen im Vergleich zur subtotalen Resektion sehen wir in unserem Krankengut einen Anstieg der Stimmlippenminderbeweglichkeiten postoperativ, die Rate an postoperativen Stimmlippenstillständen zeigte jedoch einen Rückgang. Die Rate an postoperativen Hypocalcämien, Nachblutungen und Wundinfektionen blieb unbeeinflusst.