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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Milzmetastase eines metastasierten anaplastischen Schilddrüsenkarzinoms

Meeting Abstract

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  • Malte Braunroth - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Visceralchirurgie, Überlingen
  • Yassin Fritz Irshaid - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Visceralchirurgie, Überlingen
  • Wolfram Lamadé - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Visceralchirurgie, Überlingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch525

doi: 10.3205/13dgch525, urn:nbn:de:0183-13dgch5250

Published: April 26, 2013

© 2013 Braunroth et al.
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Einleitung: Wir präsentieren den Fall einer 62jährigen Patientin mit einer organüberschreitenden Milzmetastase eines anaplastischen Schilddrüsenkarzinoms, die durch eine radikales Tumordebulking behandelt wurde.

Material und Methoden: Anamnese:Im September 2009 wurde bei der 62-jährigen Patientin die Metastase eines anaplastischen Schilddrüsenkarzinoms in der LWS als Erstmanifestation exzidiert. Die weitere Staging-Diagnostik u.a. mittels PET-CT zeigte Tumormanifastationen im Bereich der linken Schilddrüse, der Milz und des M. Gluteaus maximus rechts. Alle beschriebenen Raumforderungen außer im Bereich der Milz wurden in auswärtigen Kliniken chirurgisch reseziert und als anaplastisches Schilddrüsenkarzinom bzw. Metastasen bestätigt. Unter einer ambulante Chemotherapie mit Taxol und eine Radiatio von 50 Gy bzw. 66 Gy der Hals- und Schilddrüsenregion konnte eine partielle Remission erzielt werden.

OP-Indikation:Im Dezember 2011 war radiologisch ein größenprogredienter Milztumor diagnostiziert worden, nachdem die Patientin über zunehmende Schmerzen und Erbrechen klagte. Aufgrund der Beschwerdesymtomatik und den ansonsten in Remission befindlichen Tumorlokalisationen (s.o.) stellten wir die Indikation zur Operation.

OP-Verfahren:Über einen erweiterten Rippenbogenrandschnitt links konnte problemlos ein Tumordebulking mit Splenektomie, Magenteilresektion und partieller Resektion des linken Zwerchfells durchgeführt werden.

Ergebnisse: Resultate:Histologisch bestätigt wurde eine im Gesunden entfernte Milzmetastase eines anaplastischen Schilddrüsenkarzinoms. Im stationären Verlauf erlitt die Patientin einen cerebralen Insult mit motorischer Aphasie, am ehesten durch eine paraneoplastische Thrombophilie bedingt. Die Patientin konnte am 12.postoperativen Tag beschwerdefrei bei deutlicher Besserung der Aphasie entlassen werden. Einen Monat später kam es zu einem erneuten cerebralen Insult, der bei persistierenden Hemiparese links zur vollständigen Pflegebedürftigkeit führte. Die Patientin verstarb wenige Monate später.

Schlussfolgerung: Eine Milzmetastase eines anaplastischen Schilddrüsenkarzinoms ist eine sehr seltene Entität. Dieser Fall zeigt, dass ein multimodales Therapiekonzept zu einem deutlich verlängerten Überleben bei metastasiertem, anaplastischem Schilddrüsenkarzinom führen kann. Paraneoplastische Ereignisse müssen jedoch berücksichtigt werden.