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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

EVAR bei weiblichen Patienten – warum so selten?

Meeting Abstract

  • Stephan Herwig Koter - LKH-Universitätsklinikum Graz, Klin. Abt. f. Gefäßchirurgie, Graz
  • Rupert Portugaller - LKH-Universitätsklinikum Graz, Klin. Abt. für Vaskuläre und Interventionelle Radiologie, Graz
  • Peter Konstantiniuk - LKH-Universitätsklinikum Graz, Klin. Abt. f. Gefäßchirurgie, Graz
  • Johanna Fruhmann - LKH-Universitätsklinikum Graz, Klin. Abt. f. Gefäßchirurgie, Graz
  • Tina Cohnert - LKH-Universitätsklinikum Graz, Klin. Abt. f. Gefäßchirurgie, Graz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch466

doi: 10.3205/13dgch466, urn:nbn:de:0183-13dgch4668

Published: April 26, 2013

© 2013 Koter et al.
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Einleitung: Endovaskuläre Aneurysmaausschaltung (EVAR) bei abdominellen Aortenaneurysmen (AAA) ist Standardtherapie bei PatientInnen mit hohem Operationsrisiko. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Behandlungsergebnisse für EVAR bei Frauen mit Schwerpunkten Langzeitergebnisse und device-spezifische Patientenselektion.

Material und Methoden: Prospektiv gesammelte Daten aller konsekutiven PatientInnen (Pat) mit AAA Ausschaltung zwischen Oktober 1996 and September 2012 wurden retrospektiv analysiert.

Ergebnisse: AAA wurden bei 1078 PatientInnen (176 Frauen, 902 Männer) behandelt. Eine offene Aneurysmaoperation (OR) wurde bei 840 Eingriffen an 682 Männern und 158 Frauen durchgeführt. 228 Pat.wurden wegen einer Aneurysmaruptur versorgt (228/840=27,1%). Eine offene Notfalloperation war bei 48 Frauen erforderlich (48/158=30,4%).

EVAR wurde als elektives Verfahren bei 238 Pat. eingesetzt (238/1078 =22,1%). Verwendet wurden Implantate verschiedener Hersteller: Vanguard,Talent, Excluder®, Zenith®, E®-Vita and Endurant®.

Der Anteil der Frauen war bei OR mit 19,9% (158/840 Pat) deutlich höher als bei EVAR mit 7,6% (18/238 Pat).

18 Frauen mit einem mittleren Alter von 75,0+7,2 Jahren wurden mittels EVAR ohne Mortalität operiert. 4 Pat wurden sekundär konvertiert: 1 frühe Konversion am 1. postoperativen Tag und 3 späte Konversionen nach 47, 50 und 54 Monaten. Fünf Pat verstarben nach einem mittleren Follow-up von 69,2+51,1 Monaten (39-132 Monate). 9 lebende Pat weisen ein mittleres Follow-up von 40,0+23,8 Monaten auf (6-79 Monate). Computertomographische Kontrollen zeigten eine komplette Aneurysmarückbildung bei einer Pat sowie 8 größenstationäre AAA.

Schlussfolgerung: Über einen Zeitraum von 16 Jahren mit 1078 AAA Operationen wurde eine sehr kleiner Zahl von Frauen mittels EVAR behandelt (18/1078=1.7%).

Der Anteil percentage von Frauen bei Evar ist auch im Vergleich zu offen operierten Patientinnen niedrig. Dies wird teilweise durch den ausschließlichen Einsatz von EVAR bei elektiven Pat bedingt, da 30,4% der weiblichen AAA Pat in der Ruptur versorgt wurden. Niedrige OP-Mortalität und akzeptable Langzeitergebnisse sprechen für einen häufigeren Einsatz von EVAR bei Frauen. Erforderlich sind AAA Screening Programme für Frauen, Änderungen in der Operationsindikation und Modifikationen der EVAR-Implantate zur Anpassung an kleine Gefäßkaliber und Morphologien.