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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Rekonstruktion der Blase mit einem freien mikrochirurgischen Myokutanem Muskulus Gracilis Lappen

Meeting Abstract

  • Maximilian von Pichler - Asklepios Klinik Burglengenfeld, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Metabolische Chirurgie und Rekonstruktive Mikrochiru, Burglengenfeld
  • Silvia Pranzetti - Asklepios Klinik Burglengenfeld, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Metabolische Chirurgie und Rekonstruktive Mikrochiru, Burglengenfeld
  • Rajha Alaedin - Asklepios Klinik Burglengenfeld, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Metabolische Chirurgie und Rekonstruktive Mikrochiru, Burglengenfeld

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch400

doi: 10.3205/13dgch400, urn:nbn:de:0183-13dgch4000

Published: April 26, 2013

© 2013 von Pichler et al.
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Einleitung: Der kurative Ansatz bei fortgeschrittenen Rektumtumoren mit Infiltration in die Beckenorgane stellt eine große chirurgische Herausforderung im Sinne der radikalen multiviszeralen Resektion und Rekonstruktion dar. Die Rekonstruktion der Harnblase mittels eines freien Mikrochirurgischen Gewebetransfers ist eine seltene und komplexe Situation für den onkologisch rekonstruktiven Chirurgen.

Bei ausgeprägtem Substanzdefekt der Blasenhinterwand und des Blasenbodens rekonstruierten wir mittels freiem Myokutanem Muskulus Gracilis Lappen die Harnblase mit Mikochirurgischem Anschluß an die externen Iliakalgefäße.

Material und Methoden: Bei einem 56 jährigen männlichen Patienten mit T4 Karzinom des oberen Rektumdrittels und drohendem Ileus erfolge eine Abdominoperineale Extirpation unter Mitresektion der tumorinfiltrierten Blasenhinterwand und des Blasenbodens mit Reinsertion der Harnleiter in das seitliche Blasendach. Postoperativ kam es zu einer Dehiszens der Blasennaht mit Ausbildung einer ausgeprägten Urinfistel. Ein erneuter Direkverschluß des Blasendefektes war nicht möglich.

Bei fehlender Alternative transferrierten wir einen freien Myokutanen Muskulus Gracilis Lappen mit Mikrochirurgischem Anschluß an die externe Iliakalgefäße in das kleien Becken. Nach Deepithelialisierung der Hautinsel erfolgte die Rekonstruktion der Blasenhinterwand sowie des Blasenbodens. Die Harnableitung erfolgte über einen suprapubischen Katheter.

Ergebnisse: Der postoperative Verlauf war komplikationslos. Es enstand eine minimale Blasenfistelung mit Sistieren am 6. postoperativen Tag. Ein abschließendes Angio-CT sowie eine retrograde Blasendarstellung zeigte die Blasendichtigkeit bei vitalem Lappentransplantat.

Am 18. postoperativen Tag konnte der Patient bei primärer Wundheilung mit liegendem suprapubischem Katheter in die Anschlußheilbehandlung entlassen werden.

12 Wochen postoperativ erfogle die Entfernung der Ureterenschienung. Ein intensives Blasentraining führte zu einer Restitution der Blasenfunktion und problemloser Entfernung der suprapubischen Harnableitung mit allerdings erhöhter Urinfrequenz bei Kontinenz via naturalis.

Schlussfolgerung: Fortgeschrittene Tumoren des Rektums erfordern gelegentlich eine ausgedehnte Balsenteilresektion. Die Blasenrekonstruktion mittels freiem Gewebetransfer ist möglich und für einen versierten Mikrochirurgen äquivalent zu anderen freien mikrochirurgischen Techniken. Die Harnblasenrekonstruktion mittels freiem Myokutanem Muskulus graciliis Lappen ist eine praktikable Rekonstruktionsmethode mit gutem funktionellem Ergebnis.