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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Der postoperative Chylothorax nach Ösophagektomie wegen Ösophaguskarzinom

Meeting Abstract

  • Sebastian Brinkmann - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf Hölscher - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Wolfgang Schröder - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Jessica Leers - Universitätsklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch343

doi: 10.3205/13dgch343, urn:nbn:de:0183-13dgch3436

Published: April 26, 2013

© 2013 Brinkmann et al.
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Einleitung: Der Chylothorax ist eine seltene Komplikation der Ösophagektomie, der die postoperative Morbidität deutlich erhöht. Ziel dieser Untersuchung war der Einfluss auf das postoperative Outcome.

Material und Methoden: In diese retrospektive Analyse wurden 358 Patienten eingeschlossen, die zwischen 2007 und 2010 bei Ösophaguskarzinom eine transthorakale Ösophagektemie (Ivor-Lewis) erhielten. Intraoperativer Standard war die routinemäßige Versorgung des Ductus thoracicus mittels Durchstechungsligatur mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial. Die klinische Diagnose Chylothorax wurde anhand der Qualität und der Menge des Drainagesekretes aus der rechten Thoraxdrainage gestellt. Analysiert wurde das vorliegende Patientenkollektiv hinsichtlich der Rate und des Zeitpunktes der chirurgischen Re-Interventionen. Darüber hinaus wurde die mittlere Intensiv- und Krankenhausverweildauer ermittelt.

Ergebnisse: Es wurden 12 Patienten mit postoperativem Chylothorax (3,3%) und einem mittleren Alter von 65 Jahren identifiziert. Eine neoadjuvante Therapie war bei 10 der 12 Patienten (83%) durchgeführt worden. Im Median wurde die Diagnose Chylothorax am 5. postoperativen Tag gestellt. Bei 10 Patienten erfolgte eine Rethorakotomie im Median am 20. postoperativen Tag, die bei 8 von 10 Patienten (80%) zu einer Sistierung der chylösen Sekretion führte. Eine zweite Rethorakotomie war bei 2 Patienten (20%) bei bestehender Chylusfistel erforderlich, die dann zur Abheilung des Chylothorax führte. Bei den zwei konservativ behandelten Patienten ergab sich unter parenteraler Ernährung und Drainage ebenfalls eine Abheilung des Chylothorax. Im Verlauf verstarb 1 Patientin (8%) nach Rethorakotomie in Folge pulmonaler Dekompensation verstarb im Verlauf. Die mittlere intensivmedizinische Behandlung und die Krankenhausverweildauer waren mit 14 Tagen bzw. 57 Tagen im Vergleich deutlich verlängert.

Schlussfolgerung: Trotz routinemäßiger Ligatur des Ductus thoracicus ergibt sich nach transthorakaler Ösophagektomie wegen Ösophaguskarzinom eine Chylothorax-Rate von ca. 3%. Der Chylothorax ist mit einer Letalität insbesondere durch pulmonale Komplikationen assoziiert. Eine frühzeitige Rethorakotomie zur Reduktion der Krankenhausverweildauer ist angezeigt.