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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Das kindliche Polytrauma – eine Herausforderung an die interdisziplinäre Zusammenarbeit

Meeting Abstract

  • Patrik Sperling - Chirurgische Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg
  • Kathrin Backhaus - Chirurgische Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg
  • Florian Seitz - Chirurgische Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg
  • Thomas Meyer - Chirurgische Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch276

doi: 10.3205/13dgch276, urn:nbn:de:0183-13dgch2762

Published: April 26, 2013

© 2013 Sperling et al.
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Einleitung: Das kindliche Polytrauma geht meist mit knöchernen Begleitverletzungen einher und ist immer eine Herausforderung an Logistik und interdisziplinären Zusammenarbeit der einzelnen Fachdisziplinen. Im Rahmen eine Falldemonstration eines 4 ½ jährigen polytraumatisierten Jungen soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Pädiatrie, Neurochirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Kinderchirurgie dargestellt werden.

Material und Methoden: Der 4 ½ jährige wurde von einem PKW erfasst und einige Meter mitgeschleift. Der primär schwer verletzte, komatöse Patient wurde vom Notarzt intubiert, analgosediert und beatmet. Bei einer Anisocorie links erfolgte der luftgebundene Transport durch den Rettungshubschrauber in den Schockraum des Universitätsklinikums Würzburg.

Ergebnisse: Hier erfolgte die Primärdiagnostik und –behandlung durch die beteiligten Fachdisziplinen. Im Polytrauma-CT zeigte sich ein schweres offenes Schädel-Hirn-Trauma mit diffusen frontobasalen Hirnkontusionen und –blutungen, traumatischer Läsion des N. opticus und N. oculomotorius bds., komplexen Frakturmuster des Schädels mit Kalotten-, Schadelbasisfrakturen bds., Felsenbeinfraktur links, Keilbeinfraktur, Oribtadach- und bodenfraktur bds., Mittelgesichtsfraktur Le Fort III bds., Nasenbeinfraktur und medianer dislozierter offener Mandibulafraktur, Lungenkontusionen bds., komplexer Beckenringfraktur mit Iliosakralgelenkssprengung bds., Ausriss der Massa lateralis links des Os sacrum, Fraktur von Os pubis und Os ilium bds., dislozieter Femurschaftfraktur rechts und offener Femurschaftmehrfregmentfraktur links. Ein sofortiger Interventionsbedarf durch eine intracerebrale Druckerhöhung bestand nicht. Die Ursache der Anisocorie war in der ausgeprägten Verletzung der Orbita links mit Läsion von N. Opticus und oculomotorius begründet. Im weiteren Verlauf erfolgte in enger und kontinuierlicher Absprache der beteiligten Fachdisziplinen die operative Versorung des o.g. Verletzungsmusters. Der Patient konnte nach 4 Wochen in die Früh-ReHa verlegt werden.

Schlussfolgerung: Der vorliegende Fall zeigt, dass eine enge Absprache der einzelnen Fachdisziplinen erforderlich ist, um ein optimales Outcome zu erzielen.