gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Operative Versorgung von Femurschaftfrakturen beim Adoleszenten

Meeting Abstract

  • Jörg Decker - Städtisches Klinikum Karlsruhe, Klinik für Unfall- Hand- und Orthopädische Chirurgie, Karlsruhe
  • Ann-Kathrin Schulz - Städtisches Klinikum Karlsruhe, Kinderchirurgische Klinik, Karlsruhe
  • Christof A. Müller - Städtisches Klinikum Karlsruhe, Klinik für Unfall- Hand- und Orthopädische Chirurgie, Karlsruhe
  • Peter P. Schmittenbecher - Städtisches Klinikum Karlsruhe, Kinderchirurgische Klinik, Karlsruhe

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch271

doi: 10.3205/13dgch271, urn:nbn:de:0183-13dgch2711

Published: April 26, 2013

© 2013 Decker et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die elastische stabile intramedulläre Nagelung (ESIN) hat sich als Standardverfahren bei der Versorgung von Femurschaftfrakturen im Kindesalter etabliert. Durch Körpergrösse und Körpergewicht stößt die ESIN-Versorgung bei Adoleszenten häufig an die Grenzen.

In der Literatur sind bisher wenige Kollektive veröffentlicht, welche die operative Versorgung dieser Altersgruppe beleuchten.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Betrachtung unserer Patienten nach vorliegenden Krankenakten und Röntgenbildern. Eingeschlossen waren alle Patienten im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, welche zwischen 2007 und 2012 an einer Femurschaftfraktur operiert wurden.

Eine Auswertung erfolgte hinsichtlich der Primärversorgung, der endgültigen Versorgung, intraoperativer Komplikationen sowie Revisionsoperationen.

Ergebnisse: 21 Patienten im Alter zwischen 12 und 18 Jahren mit insgesamt 24 Femurschaftfrakturen konnten in die Untersuchung eingeschlossen werden.

Aufgrund einer Polytraumatisierung erfolgte in 6 Fällen zunächst die Stabilisierung mittels Fixateur externe. Beim Verfahrenswechsel erfolgte in 5 Fällen die Osteosynthese mittels lateralem Femurnagel (Expert Lateraler Femurnagel, LFN, Fa. Synthes).

Eine primäre Versorgung mittels intramedullärem Verriegelungsnagel (LFN) erfolgte in 4 Fällen. In einem Fall wurde primär die Versorgung mittels LFN angestrebt, intraoperativ aufgrund nicht zu platzierendem Nagel auf die ESIN-Versorgung gewechselt.

Eine primäre ESIN erfolgte in 13 Fällen. In 2 Fällen wurden primär Verriegelungs-Schraubkappen verwendet, in einem Fall sekundär. In einem Fall kam es zu Hautirritationen der Nagelenden, so dass diese gekürzt werden mussten. Einmal wurde ein Verfahrenswechsel auf LFN durchgeführt.

Das Durchschnittsalter bei den mit LFN versorgten Patienten lag bei 16,9, bei den mit ESIN versorgten Patienten bei 13,3 Jahren.

Schlussfolgerung: Die operative Versorgung von Femurschaftfrakturen im Adoleszentenalter bedarf einer überlegten Auswahl der Osteosynthese. Kann eine definitive Versorgung erfolgen, ist in der Kindertraumatologie die elastische stabile intramedulläre Nagelung (ESIN) das Standardverfahren. Bei der ESIN-Versorgung sollte bei langstreckigen Spiralbrüchen oder fraglicher Stabilität die Verwendung von Verriegelungs-Schraubkappen Verwendung finden. Bei zunehmendem Patientenalter sowie Körpergröße und Gewicht werden diese in unfallchirurgischen Abteilungen mittels Verriegelungsnagelung versorgt. Noch nicht etabliert hat sich die Verriegelungsnagelung mittels Lateralem Femurnagel (LFN) über den lateralen Trochanter major als interessante Alternative.