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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Evaluation von Procalcitonin als frühzeitiger Indikator einer Insuffizienz der Pankreatikojejunostomie nach pyloruserhaltender Pankreatoduodenektomie nach Traverso Longmire

Meeting Abstract

  • Christina Haane - Uniklinik Münster, Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie, Münster
  • Wolf Arif Mardin - Uniklinik Münster, Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie, Münster
  • Christina Schleicher - Uniklinik Münster, Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie, Münster
  • Norbert Senninger - Uniklinik Münster, Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie, Münster
  • Soeren Torge Mees - Uniklinik Münster, Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch255

doi: 10.3205/13dgch255, urn:nbn:de:0183-13dgch2551

Published: April 26, 2013

© 2013 Haane et al.
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Text

Einleitung: Der postoperative Verlauf nach einer Pankreatoduodenektomie bedarf eines klinischen und laborchemischen Monitoring zur frühzeitigen Erkennung von Komplikationen. Das Procalcitonin (PCT) ist ein laborchemischer Marker, welcher im Gegensatz zum CRP eine hohe Sensitivität und Spezifität bezüglich bakterieller Infektionen aufweist. Ziel der Studie ist die frühzeitige Identifikation einer Pankreasfistel (PF) nach Pankreatoduodenektomie durch PCT und der Definition eines PCT cut-off-Werts.

Material und Methoden: Es handelt sich um eine prospektive Studie mit einer Datenerhebung von August 2010 bis September 2012 mit Einschluss aller Patienten, die eine Pankreatoduodenektomie erhielten. Im Rahmen dieser Studie werden nach einem definierten Studienprotokoll klinische (z.B. Temperatur, Herzfrequenz, BMI) und laborchemische Parameter zu definierten Zeitpunkten evaluiert. Die Anastomoseninsuffizienz wurde als primär zu detektierender Endpunkt definiert (ISGPF, Bassi et al., 2005: postoperative PF Grade B/C).

Ergebnisse: Insgesamt wurden 41/76 (54%) der Patienten in die Studie aufgenommen werden. 35 Patienten wurden aufgrund einer Inoperabilität oder benigner Histologie ausgeschlossen. Bei 8/41 (19,5%) der Patienten kam es zu einer Pankreasfistel Grad B/C. Das PCT zeigte bei allen Patienten einen Mittelwert von 0,8 ng/ml (0,3-1) mit Ausnahme eines Patienten (10 ng/ml). Ein cut-off Wert bezüglich des PCT ließ sich nicht ermitteln. Patienten mit einer PF hatten einen deutlichen Anstieg des CRP auf 20 mg/dl (8-35,4 mg/dl), welcher mit galliger Sekretion und /oder erhöhter Lipase >1000U/l in der Drainage korrelierte.

Schlussfolgerung: Das PCT scheint in der Früherkennung von PF nach Pankreatoduodenektomie eine untergeordnete Rolle zu spielen. Dieses könnte sich durch eine zunächst abakterielle Infektion bei galliger Sekretion erklären. Das CRP zeigte sich in unserer Studie deutlich sensibler und scheint in Verbindung mit klinischem Zustand, Beurteilung der Qualität und Enzymaktivität des Drainagesekretes zur Detektion einer PF geeignet zu sein.