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Verdacht auf Malignom des Pankreaskopfes – schützt die Laparoskopie immer vor der explorativen Laparotomie?
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Die einzige überzeugende Therapie des nicht metastasierten Pankreaskarzinoms ist die kurative Resektion. Wenn bereits Metastasen vorliegen ist bisher die systemische Chemotherapie der Standard. Ziel dieser prospektiven Studie war die Evaluation der Ursachen, die lediglich zu einer Probelaparatomie ohne kurative Resektion bei Verdacht auf Pankreaskarzinom geführt haben
Material und Methoden: An unserer Klinik wurden in dem Zeitraum von 01/10 bis 05/2012 N=107 Operation am Pankreas durchgeführt. Hiervon wurden 89 Operationen unter der Verdachtsdiagnose eines Malignoms durchgeführt. Alle Patienten wurden zuvor einheitlich untersucht. Sie erhielten eine Ösophago-Gastroskopie, eine Endosonographie, ein Dünnschicht CT Thorax/Abdomen/Becken und ggf. ein MRT der Leber bzw. ein Kontrastmittel Sonographie.
Ergebnisse: Bei 69 Patienten führten wir eine Pylorus erhaltende Pankreaskopfresektion durch, bei 12 Patienten erfolgte eine Pankreaslinksresektion entweder mit Schlingenrekonstruktion oder blindem Verschluss (Gruppe 1) und bei 8 Patienten erfolgte eine explorative Laparatomie ohne Resektion (Gruppe 2). Die Ursachen hierfür waren wie folgt: in vier Fällen zeigte sich eine diffuse Metastasierung der Leber in beiden Lappen, in einem Fall fanden wir eine zuvor nicht diagnostizierte Abtropfmetastase am Ovar und in 3 Fälle war eine lokale Irresektabilität wegen Ummauerung des truncus coeliacus durch Tumorwachstum per continuitatem ursächlich. Alle Patienten mit explorativer Laparatomie zeigten in der Anamnese einen schmerzlosen Ikterus (Gruppe 2=100%, Gruppe 1= 63%) und einen Gewichtsverlust von > 5kg KG, andere signifikante Unterschiede konnten in beiden Gruppen nicht herausgearbeitet werden (Tumorgröße im CT, postoperative Histologie, Erscheinungsbild in der Endosonographie).
Schlussfolgerung: Ein standardisierter work-up bei Verdacht auf Malignom eines Pankreas schützt nicht vor einer explorativen Laparotmie, in 50% der Fälle hätte eine diagnostische Laparoskopie zur Diagnosesicherung der Leberfiliae ausgereicht, allerdings kann die Beurteilung der lokale Resektabilität nur offen chirurgisch erfolgen. Es lassen sich keine eindeutigen Marker identifizieren, bei denen eine Laparoskopie vor einer Laparatomie erfolgen sollte. Da Daten aus einer multizentrischen randomisierten Studie fehlen, bleibt es eine individuelle Therapieendscheidung, ob man zunächst laparoskopiert oder gleich laparotomiert.