gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Der Hautverschluss in Tabakbeutelnaht-Technik führt zur Reduktion der Wundinfekte bei der Ileostoma-Rückverlagerung

Meeting Abstract

  • Nils Habbe - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt
  • Sabine Hannes - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt
  • Juliane Liese - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt
  • Christoph Strey - Diakoniekrankenhaus Friederikenstift, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Wolf Otto Bechstein - Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch227

doi: 10.3205/13dgch227, urn:nbn:de:0183-13dgch2273

Published: April 26, 2013

© 2013 Habbe et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Wundinfektionen nach Ileostoma-Rückverlagerung sind ein häufiges Problem. Verschiedene Techniken wurden entwickelt, um diesem Problem zu begegnen. Der Hautverschluss in intrakutaner Tabakbeutelnaht-Technik wurde 2007 erstmalig publiziert und scheint zur Reduktion der Wundinfekte nach Ileostoma-Rückverlagerung zu führen. In der vorliegenden Arbeit haben wir in einer großen Patientenkohorte retrospektiv den Einfluss der Verschlusstechnik auf die Wundinfektionsrate bei Ileostoma-Rückverlagerungen untersucht.

Material und Methoden: Patientenakten und OP-Berichte aller Patienten, die sich zwischen Januar 2009 und August 2012 elektiv zur Ileostomarückverlagerung vorstellten, wurden retrospektiv hinsichtlich des Auftretens von Wundinfekten ausgewertet. Der Hautverschluss wurde entweder in konvertioneller Nahttechnik (Rückstichnaht, Intrakutannaht) oder in Tabakbeutelnahttechnik durchgeführt.

Ergebnisse: Bei 114 Patienten (64m:50w) wurde zwischen Januar 2009 und August 2012 eine elektive Ileostoma-Rückverlagerung durchgeführt. Bei 78 (68%) Patienten wurde das Stoma aufgrund einer malignen Erkrankung angelegt. Bei 33 (17m:16w) (29%) Patienten erfolgte der Hautverschluss in Tabakbeutelnaht-Technik, 81 (47m:34w) (61%) Patienten erhielten einen konventionellen Hautverschluss. Die Gruppen unterschieden sich nicht signifikant bezüglich des medianen Alters (konventionell: 66 Jahre (28-84); Tabakbeutelnaht: 63 Jahre (21-82)), Anteil maligner Erkrankungen oder Chemotherapie in der Vorgeschichte.

Bei 10 (12%) Patienten mit konventionellem Verschluss kam es zu einem Wundinfekt im Gegensatz zu 0 (0%) Patienten mit Tabakbeutelnaht (p= 0.034). Die Einlage einer Drainage, Chenotherapie in der Vorgeschichte oder das Vorliegen einer malignen Erkrankung hatten keinen Einfluss auf das Auftreten einer Wundinfektion.

Schlussfolgerung: Die Tabakbeutelnaht-Technik führt zu einer Reduktion der Wundinfektionen nach Ileostoma-Rückverlagerung, wohingegen andere Parameter keinen Einfluss auf das Auftreten einer Wundinfektion haben.