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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

3D-Navigation in der Therapie abdomineller Aortenaneurysmata

Meeting Abstract

  • Jan Nolde - Universitätsklinikum S-H, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Nils Papenberg - Fraunhofer-MEVIS, Projektgruppe Bildregistrierung, Lübeck
  • Bernd Fischer - Fraunhofer-MEVIS, Projektgruppe Bildregistrierung, Lübeck
  • Hans-Peter Bruch - Universitätsklinikum S-H, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch122

doi: 10.3205/13dgch122, urn:nbn:de:0183-13dgch1228

Published: April 26, 2013

© 2013 Nolde et al.
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Text

Einleitung: In den letzten Jahren hat sich die endoluminale Therapie von Aortenaneuysmata von einer Einzelfallanwendung zum etablierten Standard entwickelt. Ein integraler Faktor für den Erfolg dieser minimal-invasiven Techniken ist eine innovative und verbesserte Bildgebung. Die Hauptschwierigkeit beim Erlernen und Durchführen dieser Therapieoption ist sicherlich die Tatsache, dass der 3-dimensionale Gefäßverlauf vom Interventionalisten mit einem 2-dimensionalem Angiographiebild in Deckung gebracht werden muss.

Material und Methoden: Wir berichten hier über die Entwicklung einer neuen, in Echtzeit arbeitenden Navigationssoftware, mit der es möglich ist neben dem gewohnten 2-dimensionalen Angiographiebild ein 3-dimensionales endoluminales Bild zu generieren, dass es dem Therapeuten erlaubt auch bei schwierigen Gefäßverläufen eine exakte räumliche Vorstellung vom aktuellen Verlauf des Gefäßes beispielsweise an der Katheterspitze zu erhalten.

Hierzu wurden bei bislang insgesamt 8 Patienten mit einem infrarenalen BAA die prä-interventionell durchgeführten Planungs-CTs in einen Volumendatensatz überführt, der direkt zu Beginn der Intervention mttels eindeutig definierter Landmarken mit dem 2-dimensionalen Angiographiebild in Deckung gebracht wurde. Während der Intervention ermittelt die Software kontinuierlich die Lage der Spitze des Interventionskatheters, und zeigt auf einem separaten Monitor ein 3-dimensionales Verlaufsbild der Untersuchung an.

Ergebnisse: Die ersten Ergebnisse dieser neuen Visualisierungs- bzw. Navigationssoftware sind vielversprechend.

Dieses „virtuelle Angioskop“ führt durch die verbesserte Visualisierung sowohl bei der Sondierung von Arterienabgängen als auch bei der Platzierung eines Stents zu größerer Sicherheit für den Patienten bei stark vermindertem Kontrastmittelbedarf und einem deutlich erhöhten Anwenderkomfort.

Der beschriebene Prototyp dient nicht nur als Planungs- und Vermessungstool, sondern bietet auch die Möglichkeit eine Intervention zu simulieren und erhöht damit die Anwender- und Patientensicherheit in der Ausbildungssituation und innerhalb der Lernkurve.

Schlussfolgerung: Nicht nur zur prä-interventionellen Simulation und beim Vermessen des Stents, sondern auch in der Ausbildung unerfahrener Therapeuten stellt diese neue 3D-Navigation einen wesentlichen Beitrag zur besseren Visualisierung dieses komplexen Therapieverfahrens dar.