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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Risikostratifizierung von Neuroblastom-Patienten: Welche Bedeutung haben Image-defined risk factors (IDRF) für die chirurgische Therapieplanung?

Meeting Abstract

  • Alexandra Pohl - Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München, Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Maximilian Stehr - Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München, Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Moritz Erichsen - Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München, Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Florian Bergmann - Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München, Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Dietrich von Schweinitz - Dr. von Haunersches Kinderspital, Ludwig-Maximilians-Universität München, Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch098

doi: 10.3205/13dgch098, urn:nbn:de:0183-13dgch0985

Published: April 26, 2013

© 2013 Pohl et al.
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Einleitung: Das international neuroblastoma risk group staging system (INRGSS) dient der prätherapeutischen Risikostratifizierung von Neuroblastom-Patienten (Monclair et al, 2009). Wir führten eine retrospektive Auswertung zwischen dem Vorliegen von IDRF und dem Outcome von chirurgisch behandelten Neuroblastom-Patienten durch.

Material und Methoden: 104 Neuroblastom-Patienten wurden protokollgemäß (NB97, NB2004) zwischen 2003 und 2010 in unserer Klinik operiert. Die Daten wurden retrospektiv nach Vorliegen von IDRF, chirurgischer Radikalität, Komplikationen sowie Überleben analysiert.

Ergebnisse: 84 Patienten zeigten einen oder mehrere IDRF (IDRF+) auf, 18 Patienten waren IDRF-negativ (IDRF-) und bei 2 Patienten (IDRF/) konnte der IDRF-Status nicht exakt ermittelt werden. 9 Patienten wurden nur biopsiert (PE), 17 Patienten wurden inkomplett reseziert (IC, 50-90% der Tumormasse), bei 42 Patienten wurde eine fast vollständige Resektion erreicht (NC, >90% Tumormasse) und 36 Patienten wurden komplett reseziert (C).Die mittlere Nachbeobachtungsdauer betrug 40,5 Monate (Bereich 7- 96 Monate, median 36,4 Monate, weitere Pat.-Charakteristika siehe Tabelle). Intra- oder postoperative Komplikationen (u.a. relevante Blutung, Nierenverlust, Chylaskos, Sepsis) traten bei 21 Patienten auf (17 Patienten IDRF+, 2 Patienten IDRF-, 2 Patienten IDRF/). 18 Patienten entwickelten ein Lokalrezidiv (15 Patienten IDRF+, 1 Patient IDRF-, ein Patient IDRF/). Die statische Auswertung bezüglich des IDRF-Status und der Radikalität ergab Signifikanzen für die Gruppen PE vs C (p=0,005), IC vs C (p=0,001), und IC vs NC (p=0,005). Die Auswertung bezüglich dem INRGSS-Stadium und Radikalität ergab ebenfalls eine signifikante Korrelation (p=0,000). Zusätzlich zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem IDRF-Status und dem Überleben (p=0,002) sowie in unserer Kohorte eine Korrelation zwischen chirurgischer Radikalität und Überleben (p=0,05). Tabelle 1 [Tab. 1].

Schlussfolgerung: Der IDRF-Status zeigt sich als wichtiges Diagnostikum zur Risikostratifizierung bei der chirurgischen Therapieplanung.