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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Topische Betablockertherapie problematischer cutaner Hämangiome – eine prospektive Untersuchung mit Timolol-Gel

Meeting Abstract

  • Ingo Königs - Altonaer Kinderkrankenhaus, Kinderchirurgie, Sektion plastische und rekonstruktive Chirurgie, Brandverletzungen, Hamburg
  • Konrad Reinshagen - Altonaer Kinderkrankenhaus und Universitätsklinikum Eppendorf, Kinderchirurgie, Hamburg
  • Clemens Schiestl - Kinderspital Zürich, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Zürich
  • Lisa Weibel - Kinderspital Zürich, Dermatologie, Zürich

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch088

doi: 10.3205/13dgch088, urn:nbn:de:0183-13dgch0882

Published: April 26, 2013

© 2013 Königs et al.
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Einleitung: Die Einführung der Betablockertherapie der infantilen Hämangiome mit Propranolol hat die Therapie der gemischten Hämangiome revolutioniert. Für die seltene auf Grund der Lokalität oder bei Ulceration notwendige Therapie rein cutaner Hämangiome verbleibt die Option der Kryotherapie oder einer Lasertherapie. Durch die Behandlung entstehen teilweise zusätzliche narbige Residuen durch die thermischen Wirkungen, außerdem ist für die Lasertherapie in der Regel eine Narkose notwendig. Die topische Therapie mit Timolol-Gel 0,5 % 2x täglich stellt eine Alternative zur Therapie problematischer cutaner Hämangiome dar.

Material und Methoden: Wir präsentieren unsere klinischen Erfahrungen mit der topischen Betablockertherapie cutaner Hämangiome insbesondere an Hand einer prospektiven Untersuchung bei 40 proliferierenden Hämangiomen, bei denen auf Grund ihrer Lokalisation (insbesondere Gesicht) oder bei Ulcerationen eine Therapieindikation gestellt worden war.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Alter der Kinder betrug 4,4 Monate, die mittlere Größe 2,1 cm2. Unter der Therapie stoppte die Proliferation nahezu aller Befunde vollständig, bei 12,5 % der Hämangiome war es nach 12 Wochen Therapie eine vollständige Involution nachzuweisen. Bei 70 % kam es zu einem deutlichen Abblassen und einer Verkleinerung, 7,5 % blieben nahezu unverändert. Bei einem Patienten wurde bei weiterer Progression im Verlauf eine systemische Propranolol-Therapie begonnen. Die Therapie wurde von allen Patienten gut vertragen, bei 84 % ließ sich eine Resorption bei positiver Urinausscheidung des Timolols nachweisen, klinische Beeinträchtigungen durch die Therapie oder Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Mit der topischen Timolol-Therapie cutaner Hämangiome gibt es eine sehr gut Therapieoption für die wenigen problematischen und therapiebedürftigen cutanen Hämangiome. Auf Grund des guten Ansprechens und der Einfachheit der Therapie lassen sich die deutlich aufwendigeren oder nebenwirkungsreicheren Laser- und Kryotherapien dieser Hämangiome nun meist ersetzen.