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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Unfallanalyse bei thermischen Verletzungen im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • Stefanie Märzheuser - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Kinderchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch644

doi: 10.3205/12dgch644, urn:nbn:de:0183-12dgch6446

Published: April 23, 2012

© 2012 Märzheuser.
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Einleitung: Im Kindesalter stellen Unfälle in Deutschland und in anderen Industrieländern den höchsten Risikofaktor für die Gesundheit von Kindern dar. In Deutschland sterben jährlich mehr Kinder an den Folgen eines Unfalls als durch Infektionskrankheiten oder Krebserkrankungen. Unfallursachen und Unfallorte sind für jedes Lebensalter anders gelagert. Bei kleinen Kindern in der Altersgruppe 0-3 Jahre sind häusliche Unfälle mit 60% besonders häufig

Eine epidemiologische Analyse von Unfallart, Unfallhäufigkeit, altersabhängigen und lokalen Prioritäten ist die Voraussetzung für eine wirksame und gezielte Prävention. Die Datenlage anderer europäischer Länder und in Amerika kann nur marginal herangezogen werden, da regionale und nationale Schwerpunkte für einzelne Unfallarten bestehen. Epidemiologische Studien anderer Länder zeigen zwar Übereinstimmungen – in allen Studien sind Jungen häufiger Unfallopfer als Mädchen –, weisen jedoch andererseits stets typische Unfallcharakteristiken des Einzellandes auf.

Im kinderchirurgischen Patientenkollektiv sind thermische Verletzungen besonders schwerwiegend und ziehen häufig eine langfristige stationäre Behandlung, Operationen und Nachbehandlungen nach sich.

Material und Methoden: Wir haben in einer retrospektiven Analyse in einem Unfallhergang, Schwere der Verletzung und Dauer des stationären Aufenthalts erfasst. Es erfolgt eine statistische Auswertung basierend auf der Unfallanalyse bei Kindern mit thermischen Verletzungen.

Ergebnisse: In einem Beobachtungszeitraum von 18 Monaten wurden die Daten von 387 Patienten im Alter von 0-18 Jahren erfasst. Das elterliche Heim war mit 93% der häufigste Unfallort, übergiessen mit heisser Flüssigkeit der am meisten genannte Unfallmechanismus. 349 Kinder konnten ambulant behandelt werden, 38 Kinder wurden stationär aufgenommen.

Schlussfolgerung: Ziel der Studie war es aufzuzeigen ob ein Zusammenhang zwischen Gefahrenquellen und Altersgruppe besteht und ob sich Hinweise für die Prävention dieser Verletzungsart daraus ableiten lassen. Die Prävention thermischer Verletzungen im Kindesalter stellt eine besondere Herausforderung dar, weil der häufigste Unfallort das Zuhause des Kindes ist.