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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Laparoskopische Schlauchmagenbildung bei einem Patienten mit Prader-Willi-Syndrom (BMI 111kg/m2)

Meeting Abstract

  • Marc Bludau - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Wolfgang Schröder - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln
  • Michael Faust - Zentrum für Endokrinologie, Diabetologie und Präventivmedizin, Uniklinik Köln, Köln
  • Dominik Schulte - Zentrum für Endokrinologie, Diabetologie und Präventivmedizin, Uniklinik Köln, Köln
  • Christian Gutschow - Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Uniklinik Köln, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch596

doi: 10.3205/12dgch596, urn:nbn:de:0183-12dgch5969

Published: April 23, 2012

© 2012 Bludau et al.
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Einleitung: Das Prader-Willi-Syndrom (PWS) ist bedingt durch eine komplexe genetische Störung auf dem Chromosomenabschnitt 15q11-q13 und stellt die häufigste genetische Ursache für schwere Adipositas dar. Die Patienten leiden typischerweise unter fehlendem Sättigungsgefühl, Minderwuchs, Hypogonadismus, verminderter Schmerzempfindung in Verbindung mit einem relevanten kognitiven Defizit. Die Indikation zur Durchführung eines bariatrischen Eingriffs bei PWS ist umstritten, zudem liegen nur vereinzelte Fallberichte vor.

Material und Methoden: Berichtet wird über einen 26-jährigen Patienten mit PWS, der sich mit einem Körpergewicht von 253 kg bei einer Körpergröße von 1,51 m (BMI 111 kg/m2) in unserem Adipositaszentrum vorstellte. Nach entsprechender interdisziplinärer Abklärung und Festlegung des therapeutischen Konzeptes erfolgte zunächst die Implantation eines Magenballons.

Ergebnisse: Hierdurch konnte in einem Therapieintervall von 3 Monaten eine Gewichtsreduktion von 20 kg erreicht werden. Anschließend führten wir eine komplikationslose laparoskopische Schlauchmagenbildung durch. Im weiteren Verlauf kam es zu einer kontinuierlichen Gewichtsreduktion von über 80 kg nach 6 Monaten.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Schlauchmagenbildung stellt aus unserer Sicht eine gute Therapieoption für Patienten mit PWS dar. Die aktuelle Datenlage erlaubt keine Angaben bezüglich des Langzeitverlaufes.