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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Ein integriertes Therapiekonzept zur Reduktion postoperativer Komplikationen nach Panniculektomie

Meeting Abstract

  • Georgios Koulaxouzidis - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg
  • Sebastian M. Goerke - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg
  • Steffen Ulrich Eisenhardt - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg
  • Florian Lampert - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg
  • Björn G. Stark - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg
  • Etelka Földi - Földi Klini GmbH & Co. KG, Lymphologische Fachklinik, Hinterzarten
  • Nestor Torio - Padron - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch594

doi: 10.3205/12dgch594, urn:nbn:de:0183-12dgch5949

Published: April 23, 2012

© 2012 Koulaxouzidis et al.
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Einleitung: Als Panniculus morbidus wird eine große Hautfettschürze der Bauches, meist nach massiver Gewichtsabnahme, bei morbider Adipositas bezeichnet. Sie ist gekennzeichnet durch Schmerzen, Ödemen, rezidivierenden Entzündungen und Infektionen, Mobilitäts- und hygienischen Einschränkungen. Eine Panniculektomie, die chirurgische Resektion der Hautfettschürze, ist meist die einzige Möglichkeit zur Verbesserung der Situation. Sie ist mit einer hohen Patientenzufriedenheit aber auch mit einer hohen Komplikationsrate verbunden. Eine perioperative intensive lymphologische Behandlung durch Anwendung von komplexen entstauenden physikalischen Maßnahmen (Complex Decongestive Physical therapy [CDP]) hat in der Extremitätenchirurgie zur Reduktion perioperativer Komplikationen, wie Wundheilungsstörungen und verzögerte Frakturheilung geführt. Der Effekt von CDP auf die periopertive Komplikationsrate von Patienten, die eine Panniculektomie erhalten haben, wurden untersucht.

Material und Methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse von 24 Patienten, welche eine Panniculektomie in der Zeit von 1998 bis 2009 in unserer Abteilung für Plastische und Handchirurgie erhalten haben, durch. Sechzehn Patienten erhielten perioperativ CDP (CDP-Gruppe), acht erhielten keine entstauenden Maßnahmen. Untersucht wurde die Inzidenz von Komplikationen, Reoperationen, Bluttransfusionen und die Dauer des stationären Aufenthaltes anhand von Aktenauswertungen. Komplikationen wurde in „große“ und „kleine“, je nach Notwendigkeit der Wiederaufnahme, Reoperation oder der Verlängerung des stationären Aufenthaltes, eingeteilt. CDP wurde für 4 – 6 Wochen präoperativ und zwei Wochen postoperativ angewendet.

Ergebnisse: Die Inzidenz „großer“ Komplikationen (p=0,001), die Notwendigkeit postoperativer Bluttransfusionen (p=0,028), die Inzidenz von Wundheilungsstörungen (p=0,021) und die Inzidenz von Komplikationen insgesamt (p=0,001) war in der CDP-Gruppe signifikant vermindert. Zwölf von sechzehn Patienten in der CDP-Gruppe waren ohne Komplikationen.

Schlussfolgerung: Eine intensive perioperative Anwendung von komplexen entstauenten physikalischen Maßnahmen (CDP) bei Patienten, welche eine Panniculektomie bei Panniculus morbidus erhalten, könnte zu einer Reduktion der Inzidenz postoperativer Komplikationen führen.