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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Gründung eines Hernienzentrums – Perspektiven und Chancen

Meeting Abstract

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  • Ralf Wilke - Luisenhospital Aachen, Chirurgische Klinik, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch552

doi: 10.3205/12dgch552, urn:nbn:de:0183-12dgch5520

Published: April 23, 2012

© 2012 Wilke.
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Einleitung: Die heutige Krankenhauslandschaft fordert immer mehr die Konzentration und Bündelung fachlicher Kompetenzen. Insbesondere die Hernienchirurgie zählt zu expandierensten Märkten in unserer heutigen Zeit. Die Bildung von sogenannten Fachzentren sind eine logische Konsequenz und finden sich zunehmend in deutschen Großstädten. Bislang bestehen solche Zentren entweder als eigenständige Praxis mit eingeschränktem Krankengut und hoher Spezialisierung eines einzelnden Hernientypes, oder sie fristen als Subzentrum eines Krankenhauses ein karges da sein. Eine neue Form der Zentrumsbildung galt es umzusetzten.

Material und Methoden: In einer deutschen Universitätsstadt wurde zum Januar 2011 ein Hernienzentrum als eigenständige Einheit eines Krankenhauses gegründet. Ziel war es, den Zustrom an Hernienpatientin besser zu koordinieren, eine hohe Patienten- und Einweiserzufriedenheit zu erzielen und ein überregionales Branding voranzutreiben. Hierbei sollte das gesamte Spekrum der Hernienchirurgie abgedeckt und die apparative Ausstattung eines Krankenhaus mit den Vorteilen der individuellen Betratung ausserhalb des Kliniksgelände kombiniert werden. Es wurden Sprechstunden mit Kassenzulassung angeboten, die Operationskapazitäten ausgebaut und ein ambulantes Op-Zentrum ausserhalb des Krankenhausgeländes hinzugemietet. Das Ganze wurde systematisch regional beworben, eine interaktive Internetpräsenz ausgebaut und ein Hospitationszentrum mit regelmäßigen nationalen Schulungen ins Leben gerufen.

Ergebnisse: Zum Vergleich der Vorjahre kam es zu einem deutlichen Zuwachs an Fällen. Insbesondere die Anzahl an Patienten mit ventralen Hernien und Narbenbrüche haben sich in kurzer Zeit nahezu verdoppelt. Neben der Steigerung der allgemeinen Erlößsitutation hatte dies auch eine Erhöhung des Case Index der Fachabteilung zur Folge. Das Angebot eines ambulanten Op-Zentrums ausserhalb der Klinik führte zu einer gesteigerten Nachfrage von Wahlleistungspatienten. Die Patientenanbindung zu speziellen Sprechzeiten führte zu einer hohen Zufriedenheit auch seitens der Zuweiser. Auch im Rahmen der kassenärztlichen Tätigkeit kam es zustätzlich zu einer Erlößsteigerung. Im überregionalen Benchmark der Kliniken führte dies zu einer klaren marktbeherrschenden Position.

Tabelle 1 [Tab. 1], Abbildung 1 [Abb. 1]

Schlussfolgerung: Die Gründung eines neuen Zentrums bedeutet viel Arbeit und unternehmerisches Risiko. Die Vielzahl von Operationsverfahren in Kombination mit individueller Betreuung erzielte eine hohe Patienten- und Zuweiserzufriedenheit. Die Zentrumsbildung führte zu einer Steigerung der allgemeinen Erlößsituation, zu einer Aufstockung des Stellenplanes und zur allgemeinen Mitarbeiterzufriedenheit.