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Laparoskopische Leberdissektion mittels Laserstrahlung 1,9 µm – eine tierexperimentelle Untersuchung
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Der Einsatz von Lasersystemen mit einem kontinuierlichen Laserstrahl (Wellenlänge = 1,9 µm) hat das Potential, bei geringen Leistungen ein präzises präparieren mit einer optimalen Schonung des umliegenden Gewebes unter suffizienter Blutstillung zu erreichen.
Ein Vorteil der Verwendung von Laserlicht bei einer Wellenlänge von 1,9 µm liegt in der Übertragung durch hochflexible Glasfasern (Kerndurchmesser 365 µm) und ist damit für die laparoskopische minimal-invasive Chirurgie prädestiniert. Seit 2010 ist erstmals ein kontinuierlich emittierender Infrarot-Laser auf Basis der Faserlasertechnologie zur Gewebedissektion im humanmedizinischen Sektor erhältlich. In der hier vorgestellten Studie wird ein Prototyp eines laparoskopischen Instrumentes erstmalig eingesetzt, in welchem die Applikationsfaser sicher geführt wird.
Im Tierversuch wurde, mittels dieser neuen Awendungsmöglichkeit, die laparoskopische Leberteilresektion im Sinne einer Machbarkeitsstudie durchgeführt.
Material und Methoden: In unserem Tierversuch haben wir bei 12 Schweinen eine laparoskopische Leberdissektion durchgeführt. Zur Resektion der Leber wurde ein Lasersystem verwendet, welches eine Wellenlänge von 1,9 µm im Dauerstrich (CW) emittiert (Vela XL, StarMedTec GmbH). Das Laserlicht wurde durch eine Quarzfaser (Kerndurchmesser 365 µm) transmittiert, deren distales Ende poliert war. Zur Resektion wurde die Faser im leichten Kontakt mit dem Gewebe in einem laparoskopisches Instrument geführt (Prototyp, Bauer & Häselbarth Chirurg GmbH). Es wurde eine Leistung von 40–50 W verwendet. Zur Untersuchung von Komplikationen im Heilungsverlauf, wurden die Tiere 10 Tage nach der Operation terminiert und Gewebeproben der Resektionsfläche histologisch untersucht.
Ergebnisse: Der Heilungsverlaufs der Resektatfläche, die sogenannte thermische Randzone, und die dissektierten Lebergefäße wurden untersucht. Histologisch fand sich eine adäquate Wundheilung an der verbliebenen Leber. Kollateralschäden an umliegenden Organen, durch die austretende Laserstrahlung, konnten nicht festgestellt werden.
Schlussfolgerung: In diesem Tierversuch konnte gezeigt werden, dass Laserstrahlung der Wellenlänge 1,9 µm mit geeigneten Instrumenten gut zur laparoskopischen Leberparenchymdissektion eingesetzt werden kann. Die Gefahr von Kollateralschäden an umliegenden Organen durch die austretende Laserstrahlung im Tierversuch ist als gering einzuschätzen.