Article
Die Survivin-Regulation während neoadjuvanter Radiochemotherapie beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom: Einfluss auf Metastasierung und Überleben
Search Medline for
Authors
Published: | April 23, 2012 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Um die klinische Forderung einer individualisierten und risiko-basierten multimodalen Therapie des Rektumkarzinoms zu erfüllen, bedarf es der Implementierung valider molekularer Prognosemarker innerhalb randomisierter klinischer Studien. Hierzu wurde die Expression des inhibitor-of-apoptosis (IAP) Protein Survivin sowohl in prätherapeutischen Biopsien als auch in den korrespondierenden posttherapeutischen TME-Präparaten lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome nach neoadjuvanter Radiochemotherapie (RCT) untersucht.
Material und Methoden: 116 Patienten mit UICC II/III Rektumkarzinomen, die innerhalb der Deutschen Rektumkarzinomstudien mit präoperativer 5-FU basierter RCT behandelt wurden, wurden evaluiert. Die prä- und posttherapeutische Survivinexpression wurde in zwei unabhängigen Institutionen immunhistochemisch bestimmt und mit histopathologischen Tumorparametern, Rezidivraten, krankheitsfreiem- (DFS) und tumor-spezifischem Gesamtüberleben (CSS) korreliert.
Ergebnisse: Eine hohe initiale Survivinexpression in prätherapeutischen Biopsien korrelierte mit einem fortgeschrittenen ypT- (p=0,026) und ypUICC-Stadium (p=0,05), sowie einem reduzierten DFS (p=0,038) nach neoadjuvanter RCT. Hohe posttherapeutische Survivin-Level waren mit einem fortgeschrittenen ypT- (p=0,03) und ypN-Stadium (p=0,04) assoziiert. Die präoperative RCT führte zu einer hochsignifikanten Down-Regulation der intratumoralen Survivinexpression (p<0,0001). Patienten, bei denen keine RCT-induzierte Down-Regulation beoabachtet werden konnte, entwickelten signifikant häufiger hämatogene Fernmetastasen (p=0.0056), verstarben häufiger am Tumorleiden (p=0.026) und zeigten ein verkürztes DFS (p=0.011*/0.02**) und CSS (p=0.002*/0.01**) in uni-* und multivariaten** Analysen.
Schlussfolgerung: Die prä- und posttherapeutische Survivin Expression stellt einen validen prognostischen Marker im Rahmen neoadjuvanter Behandlungskonzepte beim Rektumkarzinom dar. Die Resultate ermutigen zu einem möglichen Einsatz von Anti-Survivin-Agenzien bei selektionierten Patienten innerhalb zukünftiger randomisierter Rektumkarzinomstudien.