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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Etablierung der thorakoskopischen Korrektur der Ösophagusatresie

Meeting Abstract

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  • Sabine Zundel - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen
  • Philipp Szavay - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen
  • Jörg Fuchs - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch497

doi: 10.3205/12dgch497, urn:nbn:de:0183-12dgch4970

Published: April 23, 2012

© 2012 Zundel et al.
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Einleitung: Die Korrektur der Ösophagusatresie wurde in den letzten 60 Jahren regelmäßig über eine laterale Thorakotomie durchgeführt. In den letzten 10 Jahren hat sich durch die Anwendung der Thorakoskopie auch beim Neugeborenen eine Therapiealternative entwickelt. Seit 2002 werden an unserem kinderchirurgischen Zentrum thorakoskopische Korrekturen durchgeführt.

Ziel unserer retrospektiven Analyse war der Vergleich von thorakoskopisch und offen chirurgisch operierter Patienten bezüglich des peri- und postoperativen Verlaufes.

Material und Methoden: Retrospektiv wurden die Daten aller Patienten analysiert, die zwischen 2002 und Juni 2011 (10,5 Jahre) mit Ösophagusatresie operativ versorgt wurden. Erhoben wurden Gestationsalter, Körpergewicht, Komorbiditäten, Operationsverfahren, perioperative Beatmungsparameter, Nachbeatmungszeitraum und Notwendigkeit von Sekundäreingriffen.

Ergebnisse: Im Erfassungszeitraum wurden 71 Kinder mit der Diagnose Ösophagusatresie operiert. Ausgewertet wurden die Daten alle Patienten mit Typ 3b Atresien nach Vogt (n=58). 10 Patienten wurden aus der Studie ausgeschlossen aufgrund von long-gap Atresie (Fistel-Blindsackabstand >1,5 cm (n=5)), Todesfällen aufgrund Komorbidität (n=3) und fehlenden Nachkontrollen (n=2).

Medianes Gestationsalter und Gewicht der eingeschlossenen Patienten zum Operationszeitpunkt waren 37. SSW (Range: 28 0-41 3) und 2540 g (Range: 800g–4400 g).

24 Kinder wurden thorakoskopisch operiert. In 6 Fällen mußte konvertiert werden. 24 Kinder wurden primär offen chirurgisch versorgt.

Operationsdauer und intraoperatives maximales pCO2 waren in beiden Gruppen vergleichbar. Nachbeatmungsdauer war in beiden Gruppen 3 Tage (Median). Die Anzahl der komplexen Begleitfehlbildungen in der offen chirurgischen Gruppe war höher.

Postoperative Stenosen mit der Notwendigkeit von endoskopischen Ballondilatationen waren notwendig bei 33% der offen chirurgischen Gruppe und 16% der thorakoskopischen Gruppe.

Prospektiv erfolgte eine Datensicherung gemeinsam mit dem Keks e.V. (Patienten- und Selbsthilfeorganisation für Kinder und Erwachsene mit kranker Speisröhre).

Schlussfolgerung: Die 10-jährige Erfahrung mit der thorakoskopischen Korrektur der Ösophagusatresie zeigt ein vergleichbares peri- und postoperatives Outcome. Langfristig wird die Thorakoskopie als der Eingriff mit dem geringeren thorakalen Trauma und der besseren Kosmetik der offenen Operation vorzuziehen sein und sich als Therapiestandard etablieren.