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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Bedeutung der 3D-Rekonstruktion und optischen Projektion intrahepatischer Strukturen auf die räumliche Orientierung in der Leberso-nographie

Meeting Abstract

  • Karolina Schymik - Krankenhaus Bietigheim, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Bietigheim-Bissingen
  • Fabian Rieber - Robert-Bosch-Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Schwerpunkt Tumor- und minimal-invasive Chirurgie, Stuttgart
  • Christian Hansen - Fraunhofer MeVis, Bremen
  • Felix Ritter - Fraunhofer MeVis, Bremen
  • Christoph Ulmer - Robert-Bosch-Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Schwerpunkt Tumor- und minimal-invasive Chirurgie, Stuttgart
  • Klaus-Peter Thon - Robert-Bosch-Krankenhaus, Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Schwerpunkt Tumor- und minimal-invasive Chirurgie, Stuttgart
  • Wolfram Lamadé - Helios Spital Überlingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Minimal-Invasive Chirurgie, Überlingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch451

doi: 10.3205/12dgch451, urn:nbn:de:0183-12dgch4515

Published: April 23, 2012

© 2012 Schymik et al.
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Einleitung: Aufgrund hoher R1 Resektionsraten nach Leberresektion von bis zu 22%, gewinnt die Möglichkeit der Lebernavigation zunehmend an Bedeutung. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Einführung virtueller, präoperativer Operationsplanungen, die Qualität der Leberresektionen auch unter erfahrenen Chirurgen, signifikant verbessert. Eine Übertragung der Planungsdaten in den OP-Situs ist noch immer technisch aufwändig und Gegenstand intensiver Forschung. Ziel dieser Studie war es, die Genauigkeit der Projektion von Planungsdaten zu untersuchen und zu bestimmen, ob die Projektion eine verbesserte räumliche Orientierung ermöglicht.

Material und Methoden: MRT-Datensätze der Leber wurden dreidimensional rekonstruiert (MeVisLab, MeVis Medical Solutions AG, Bremen) und auf den Oberbauch eines Probanden projiziert. Die Studienteilnehmer (n=22) wurden aufgefordert, vordefinierte intrahepatische Strukturen mit und ohne Organprojektion sonographisch aufzusuchen. Reihenfolge der Szenarien und Projektion wurden randomisiert. Zur Evaluation des Einflusses der Organprojektion wurden Geschwindigkeit und räumliche Zielsicherheit gemessen. Hierzu wurde die Bewegung des Schallkopfes mittels 3D-Tracking (CAScination AG, Bern, Schweiz) erfasst. Das Auffinden der Strukturen wurde von zwei Untersuchern validiert.

Ergebnisse: Die optische Projektion führte zu einer bis zu dreifach verbesserten Treffsicherheit beim Auffinden von Strukturen in der Lebersonographie (p<0,001). Es zeigten sich deutliche Unterschiede in der Herangehensweise zwischen erfahrenen Sonographeuren und Anfängern. Während Berufsanfänger vor Allem einfache Organstrukturen der Leber (Galle) mit Hilfe der Projektion schneller auffanden, führte die Projektion schwierig aufzufindender Organstrukturen (DHC, Tumor) hier zu einer Zeitverzögerung. Mediziner mit Berufserfahrung hingegen, profitierten erheblich bei der Suche nach schwierig aufzufindenden Organstrukturen (Tumor, A. hepatica) von der Projektion; beim Auffinden einfacher Organstrukturen der Leber hingegen brachte die Projektion keinen Vorteil.

Schlussfolgerung: Die Projektion von 3D-Planungsdaten führt zu einer verbesserten räumlichen Treffsicherheit und Geschwindigkeit in der Lebersonographie Die hierdurch erhoffte Optimierung der Weichteilnavigation und die Verbesserung der Operationsergebnisse in der Leberchirurgie werden gegenwärtig untersucht.