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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Alterationen der hepatozellulären Signaltransduktion beim Chemotherapie-assoziierten Leberschaden

Meeting Abstract

  • Oliver Stöltzing - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie, Berlin
  • Dirk Arnold - Universitäres Cancer Center Hamburg, Hubertus Wald Tumorzentrum, Hamburg
  • Hiromitsu Nagata - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hepatobiliäre Chirurgie, Hamburg
  • Claus Hellerbrand - Universitätsklinikum Regensburg, Hepatologie, Regensburg
  • Tung Yu Tsui - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hepatobiliäre Chirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch448

doi: 10.3205/12dgch448, urn:nbn:de:0183-12dgch4488

Published: April 23, 2012

© 2012 Stöltzing et al.
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Einleitung: Aufgrund der hohen Effizienz moderner Chemotherapiekonzepte und den damit verbundenen vielversprechenden Daten zur sekundären Resektabilität von colorektalen Lebermetastasen (CRCLM), haben perioperative Chemotherapiekonzepte auch für primär resektable CRCLM zunehmend an Bedeutung gewonnen. In Abhängigkeit von den durchgeführten Zyklen sowie vom durchgeführten Schema, kommt es in vielen Fällen zur Ausbildung eines Chemotherapie-assoziierten Leberschadens (CAL), wodurch die operative Morbidität signifikant erhöht werden kann. Wir postulierten für die Studie, dass molekulare Veränderungen der Signaltransduktion des CAL detektierbar sind, die potentiell als Ansatz für begleitende hepatoprotektive Therapiekonzepte identifiziert werden können.

Material und Methoden: Im Rahmen einer Leberresektion bei CRCLM wurde normales Lebergewebe von chemo-naiven (n=5) und chemotherapierten Patienten (n=10) exzidiert und schockgefroren. Die Proben wurden mittels MSD-MULTI-SPOT auf Aktivierung von p38, JNK, ERK1/2, STAT3 und Nf-kB untersucht, gefolgt von selektiven Western Blot Analysen für ERK1/2, STAT5 und Akt. Der Einfluss von Irinotecan sowie Oxaliplatin wurden in vitro anhand von Hepatozytenkulturen und PCR Analysen ermittelt.

Ergebnisse: CAL Gewebeproben zeigten insgesamt eine substantiell höhere Aktivierung der Signalkomponenten JNK, ERK1/2, STAT5 und Akt. In vitro führte eine chronische Irinotecan Applikation zu einer signifikanten Steigerung der IL-8 Expression, während GOT und LDH unbeeinflusst blieben. Die Daten zu Oxaliplatin sind noch ausstehend und folgen.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Chemotherapie-assoziiertem Leberschaden sind relevante Veränderungen in der hepatozellulären Signaltransduktion nachweisbar. Interessanterweise sind die identifizierten Signalkomponenten in der Regulation von pro-inflammatorischen Prozessen und der Lipid- Genexpression involviert. Die JAK-STAT5-ERK Signalkaskade könnte als Ansatz für die Entwicklung hepatoprotektiver Konzepte dienen, um den CAL einer peripoerativen Chemotherapie wesentlich zu vermindern.