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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Portalvenenembolisation als Präkonditionierung vor ausgedehnter Leberresektion

Meeting Abstract

  • Moritz Kaths - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Mainz
  • Daniel Foltys - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Mainz
  • Melanie Bühler - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Mainz
  • Maria Hoppe-Lotichius - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Mainz
  • Michael Pitton - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Mainz
  • Gerd Otto - Universitätsmedizin Mainz, Abteilung für Transplantationschirurgie, Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas, Mainz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch447

doi: 10.3205/12dgch447, urn:nbn:de:0183-12dgch4479

Published: April 23, 2012

© 2012 Kaths et al.
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Einleitung: Das Ausmaß einer ausgedehnten Leberresektion (LR) wird durch die lebensnotwendige Funktion der Restleber limitiert. Um die zukünftige Restleber zu präkonditionieren und damit das Risiko des postoperativen Leberversagens zu minimieren, steht die Portalvenenembolisation/-ligatur (PVE) zur Verfügung.

Material und Methoden: Unser Kollektiv besteht aus 41 Patienten mit erfolgreicher PVE vor LR, sowie einem Vergleichskollektiv von 69 Patienten mit LR ohne Vorbehandlung. Die PVE erfolgte in 33 Fällen durch die interventionellen Radiologen. Bei 8 Patienten wurde eine Pfortaderligatur durchgeführt. Die Auswertung der histologischen und postoperativen Daten erfolgte retrospektiv. Ferner wurde das Lebervolumen aus der CT Diagnostik berechnet.

Ergebnisse: Die Gruppen der vorbehandelten und nicht vorbehandelten Patienten waren hinsichtlich der epidemiologischen Daten vergleichbar. Das Spektrum der Erkrankungen war heterogen, aber zwischen den Gruppen nicht deutlich unterschiedlich. Die Resektionsrate lag bei 56,1%. Das Volumen der linken Leber betrug vor PVE 296 ml (155-897 ml), nach PVE 400 ml (243–1011 ml). Bei Patienten ohne Vorbehandlung war das Volumen der links-lateralen Lebersegmente mit 335 ml (167–1148 ml) nicht signifikant unterschiedlich (p=0,139). Die Operationsdauer in der Gruppe der Vorbehandelten war deutlich kürzer (p=0,004). Ferner ergaben sich signifikante Unterschiede hinsichtlich der postoperativen Verweildauer auf Intensivstation (p=0,027) als auch hinsichtlich des Bilirubinanstieges (p<0,001) zu Gunsten der präkonditionierten Patienten. In der Gruppe mit PVE verstarb kein Patient, während in der Gruppe ohne PVE fünf Patienten verstarben. Der Unterschied war allerdings nicht signifikant. (Abbildung 1 [Abb. 1])

Schlussfolgerung: Nach unseren Daten kann die PVE den postoperativen Verlauf nach ausgedehnter LR günstig beeinflussen. Hierbei scheint die funktionelle Präkonditionierung bedeutender als die Volumenzunahme.