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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Vollständig endovaskuläre Therapie aortoiliakaler Aneurysmata mit Erhaltung der A. iliaca interna

Meeting Abstract

  • Ralph I. Rückert - Franziskus-Krankenhaus, Chirurgie, Berliner Gefäßzentrum, Berlin
  • Fakhri Abdo - Franziskus-Krankenhaus, Chirurgie, Berliner Gefäßzentrum, Berlin
  • Melanie Helmig - Franziskus-Krankenhaus, Chirurgie, Berliner Gefäßzentrum, Berlin
  • Andreas Laipple - Franziskus-Krankenhaus, Chirurgie, Berliner Gefäßzentrum, Berlin
  • Ulrich Hanack - Franziskus-Krankenhaus, Chirurgie, Berliner Gefäßzentrum, Berlin
  • Shahram Yousefi - Franziskus-Krankenhaus, Chirurgie, Berliner Gefäßzentrum, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch390

doi: 10.3205/12dgch390, urn:nbn:de:0183-12dgch3903

Published: April 23, 2012

© 2012 Rückert et al.
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Text

Einleitung: Bei simultanem Auftreten von Aneurysmata der Aorta abdominalis (AAA) und der A. iliaca communis (AAIC) mit Ausdehnung bis zur Iliakabifurkation oder der A. iliaca interna (AAII) kann die Indikation zur endovaskulären Therapie (EVAR) limitiert sein, wenn die antegrade Perfusion sämtlicher Beckenarterien dabei erhalten bleiben soll. Mit der Verfügbarkeit von iliakalen Stentprothesen mit Seitenarmen (Iliac side-branch Z-bis oder helical graft, COOK) ist eine Erweiterung der Indikation zur EVAR in diesen Fällen möglich.

Material und Methoden: In einer prospektiven single-center Studie wurden alle Patienten mit total endovaskulärer Therapie von aortoiliakalen Aneurysmata unter Verwendung des Z-bis Systems (COOK) untersucht. Einschlußkriterien waren ein Maximaldurchmesser des AAIC von ≥30 mm sowie die morphologische Eignung der Aneurysmata zur EVAR inclusive Implantation eines Z-bis Systems auf der Basis eines Mehrzeilen-Spiral-CT. Im Follow-up wurden die Patienten klinisch und mittels CT vor Entlassung, nach 6, 12, 18 und 24 Monaten und danach mindestens jährlich untersucht.

Ergebnisse: Von Oktober 2007 bis Oktober 2011 wurden 17 Patienten mit 19 AAA (1 Ektasie, 1‚ small aneurysm’), 21 AAIC und 4 AAII total endovaskulär behandelt, wobei 21 Z-bis Systeme implantiert wurden. Der technische Erfolg betrug 95,2% (1 intraoperativer Verschluß der A. iliaca interna). Die AAII wurden sämtlich primär erfolgreich durch Verlängerung des als ‚bridging’ verwendeten ballon-expandierbaren Stentprothesensystems (Advanta, Atrium) in den Hauptast der A. iliaca interna ausgeschaltet. Im Verlauf entstanden 1 primäres (Therapie durch overstenting) sowie 1 sekundäres Endoleak vom Typ 1 (Therapie durch Coil-Embolisation der A. iliaca interna). Das mediane Follow-up betrug 18 Monate. Alle Patienten leben, es kam bis dato zu keiner Ruptur, weiteren Revision oder Konversion.

Abbildung 1 [Abb. 1]

Schlussfolgerung: Die Erhaltung der antegraden Perfusion der Beckenarterien erscheint bei EVAR einschließlich effektiver und sicherer Ausschaltung von AAIC und AAII nahezu immer möglich durch Verwendung des Z-bis Systems. Eine primäre Okklusion der A. iliaca interna sollte in Zukunft die Ausnahme darstellen.