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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Ergebnisse nach Resektion von Lebermetastasen eines Aderhautmelanoms

Meeting Abstract

  • Annelore Altendorf-Hofmann - Universitätsklinikum Jena, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena
  • Silke Schüle - Universitätsklinikum Jena, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena
  • Yves Dittmar - Universitätsklinikum Jena, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena
  • Thomas Knösel - Universitätsklinikum Jena, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena
  • Utz Settmacher - Universitätsklinikum Jena, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch347

doi: 10.3205/12dgch347, urn:nbn:de:0183-12dgch3474

Published: April 23, 2012

© 2012 Altendorf-Hofmann et al.
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Text

Einleitung: Das Aderhautmelanom ist der häufigste maligne Tumor des Auges. Je nach primärem Tumorstadium entwickeln 15-25% der Patienten Fernmetastasen, diese sind in 80-90% isolierte Lebermetastasen. Literaturberichte zur chirurgischen Metastasentherapie sind widersprüchlich: einerseits wird beschrieben, dass sie keinen Einfluss auf das Überleben habe, zum anderen werden teilweise 5-Jahres-Überlebensraten über 30% berichtet.

Material und Methoden: Vor diesem Hintergrund wurden die klinischen Daten von 9 Patienten (3 Männer, 6 Frauen) im medianen Alter von 66 (32-74) Jahren, die uns zwischen 1997 und 2010 wegen Lebermetastasen eines Aderhautmelanoms zugewiesen wurden, aus dem prospektiven Tumorregister der Klinikausgewertet

Ergebnisse: Alle Lebermetastasen wurden im Rahmen der Tumornachsorge diagnostiziert. Das Zeitintervall zwischen Primärtumor- und Metastasenresektion lag median bei 35 (8 - 133) Monaten. Bei einer Patientin fanden wir, möglicherweise infolge einer vorangegangenen Leberpunktion zur Diagnosesicherung, zusätzlich peritoneale Absiedelungen, die anderen Patienten hatten isolierte Lebermetastasen. Diese waren bis auf zwei Fälle bilobär lokalisiert. Der mediane Durchmesser der größten Metastase betrug 5 (2-15) cm. Bei drei Patienten zeigten bereits die bildgebenden Untersuchungen einen irresektablen Leberbefall. 6 Patienten wurden in kurativer Absicht laparotomiert, bei 4 von ihnen gelang die makroskopisch und mikroskopisch komplette Resektion der Metastasen, je zweimal durch Hemihepatektomie und durch Entfernung von 1 oder 2 Lebersegmenten ergänzt durch lokale Excision kleinerer Metastasen. Postoperative Komplikationen traten nicht auf.

Die mediane Überlebenszeit aller Patienten beträgt 14 Monate. Nur ein Patient lebt 15 Monate nach zweimaliger Leberresektion, allerdings wieder mit intrahepatischem Rezidiv. Wir konnten, möglicherweise auch bedingt durch unsere begrenzte Fallzahl, keinen Unterschied im Überleben zwischen den resezierten und den konservativ behandelten Patienten finden.

Schlussfolgerung: Patienten mit Lebermetastasen eines Aderhautmelanoms werden nur selten dem Chirurgen vorgestellt. Etwa ein Drittel der Metastasen lässt sich komplett entfernen, wobei bei unseren Patienten das Überleben durch die Tumorresektion gegenüber der alleinigen Immuno- und Chemotherapie nicht verlängert wurde.