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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Entwicklung der Rekonstruktion im Kopf- Hals- Bereich mit autologen Ferntransplantaten – eine Monocenter Analyse

Meeting Abstract

  • Oliver Thiele - Universitätsklinik Heidelberg, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Heidelberg
  • Jürgen Hoffmann - Universitätsklinik Heidelberg, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Heidelberg
  • Robin Seeberger - Universitätsklinik Heidelberg, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Heidelberg
  • Michael Engel - Universitätsklinik Heidelberg, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Heidelberg
  • Kolja Freier - Universitätsklinik Heidelberg, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch317

doi: 10.3205/12dgch317, urn:nbn:de:0183-12dgch3179

Published: April 23, 2012

© 2012 Thiele et al.
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Text

Einleitung: Die Entfernung von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich stellt den behandelnden Chirurgen immer vor die Herausforderung einer adäquaten Rekonstruktion. Häufig sind Hart- und Weichgewebe betroffen. Gerade die onkologische Resektion großer Tumoren hinterlässt oft ausgedehnte Defekte, zu deren Deckung autologe Ferntransplantate benötigt werden. Ziel dieser Studie war es, die Anwendung, die Entwicklung und die unterschiedlichen Arten der verwendeten Fernlappen zur Rekonstruktion im Kopf-Hals-Bereich über einen längeren Zeitraum zu untersuchen.

Material und Methoden: In dieser Studie untersuchten wir die Häufigkeit der Verwendung von autologen Fernlappen zur Rekonstruktion von Defekten nach onkologischen Resektionen im Kopf- Hals- Bereich in unserer Klinik. Es wurden alle onkologischen Patienten von 1986 bis 2010, die mit Fernlappen rekonstruiert wurden, eingeschlossen.

Ergebnisse: Es wurden in den 25 Jahren des Beobachtungszeitraums von 1986 bis 2010 insgesamt 853 Fernlappen zur Rekonstruktion und Defektdeckung bei onkologischen Patienten verwendet. Es zeigte sich ein Anstieg der pro Jahr durchgeführten Operationen mit Fernlappen von etwa 10 pro Jahr in den 80er Jahren bis etwa 150 Transplantate im vergangenen Jahr. Ebenso hat sich in o.g. Zeitraum die Anzahl der verschiedenen Transplantattypen von 3 auf 9 unterschiedliche Transplantatarten gesteigert. Es fand sich ein deutlicher Anstieg der Sekundärrekonstruktionen von 0 bis auf über 30% aller durchgeführten Operationen. Ebenso fand sich ein deutlicher Anstieg der mikrovaskulär anastomosierten Transplantate. Hier war in den 80er Jahren die Quote bei 30% und stieg auf deutlich über 90% im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der knöchernen Rekonstruktionen im Kopf-Hals-Bereich stieg von 0 auf 30%.

Schlussfolgerung: Es zeigte sich in der hier vorliegenden Studie, dass sich in den letzten 25 Jahren die Bandbreite der zu Verfügung stehenden Transplantate deutlich vergrößert hat. Auch die Zahl an durchgeführten Eingriffen ist um mehr als das 15-fache gestiegen. Das Patientenaufkommen hat sich im Untersuchungszeitraum erhöht, allerdings nicht proportional zur Anzahl der verwendeten Ferntransplantate. Es werden also zunehmend mehr onkologische Patienten mit Ferntransplantaten versorgt. Ob dies einen Gewinn an Lebensqualität und Funktionalität für die Patienten mit sich bringt, steht noch offen.