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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Die direkte Anlage einer PEG per Punktion und Gastropexie als Alternative zur operativen Implantation einer jejunalen Ernährungssonde

Meeting Abstract

  • Jessica Leers - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Peter Grimminger - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Till Herbold - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Christian Gutschow - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Hans Fuchs - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Hartmut Schäfer - Universitätsklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch271

doi: 10.3205/12dgch271, urn:nbn:de:0183-12dgch2716

Published: April 23, 2012

© 2012 Leers et al.
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Einleitung: Die Anlage einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) ist ein minimal invasiver Eingriff zur enteralen Langzeiternährung bei Patienten mit Schluckstörungen. Limitiert wird diese Methode jedoch durch Stenosen im Bereich der sogenannten Schluckstraße, die einen Durchzug der PEG – Andruckplatte nicht erlauben. In dieser Studie wurde die Punktion des Magens und direkte Implantation einer Ernährungssonde unter endoskopischer Kontrolle als mögliches Alternativverfahren untersucht.

Material und Methoden: Es wurden 55 Patienten mit einem mittleren Alter von 63 Jahren (20 bis 83 Jahre) retrospektiv untersucht. Das mittlere Follow-up betrug 161 Tage (SD:53). Bei allen Patienten war die übliche Fadendurchzugsmethode nicht möglich, bei 45 Patienten (83%) aufgrund stenosierender Tumoren im oberen Gastrointestinaltrakt. Unter endoskopischer Kontrolle erfolgte die perkutane Punktion des Magens und Gastropexie mittels 2 Haltefäden. Über ein spezielles Introducersystem erfolgte dann die Implantation der Sonde.

Ergebnisse: Bei 54 Patienten war die Anlage erfolgreich und komplikationslos. In einem Fall kam es bei der Narkose zu einer Aspiration. Der postinterventionelle Verlauf war in 83% ebenfalls komplikationslos. Eine Dislokation der Sonde trat bei 9 Patienten (17%) auf, die jedoch nur bei 4 Patienten zu einer operativen Versorgung und Anlage einer jejunalen Ernährungssonde führte. Die Mehrheit der Patienten konnte mittels einfacher Neuanlage durch Sondierung des Punktionskanals versorgt werden.

Schlussfolgerung: Bei allen Patienten wurde trotz eines bestehenden Passagehindernis eine Direktpunktions-PEG erfolgreich durchgeführt werden. Wesentliche Komplikationen mit konsekutiver Operation traten nur in 7% der Fälle auf. Damit stellt die Direktpunktions PEG eine einfach durchführbare Alternative zur operativen Implantation einer Ernährungssonde dar.