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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Technische Aspekte der Ultraschallelastographie der Schilddrüse

Meeting Abstract

  • Christian Vorländer - Bürgerhospital Frankfurt am Main e.V., Endokrine Chirurgie, Frankfurt am Main
  • Robert H. Lienenlüke - Bürgerhospital Frankfurt am Main e.V., Endokrine Chirurgie, Frankfurt am Main
  • Jan Wolff - Bürgerhospital Frankfurt am Main e.V., Endokrine Chirurgie, Frankfurt am Main
  • Silvan Boxler - Bürgerhospital Frankfurt am Main e.V., Endokrine Chirurgie, Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch254

doi: 10.3205/12dgch254, urn:nbn:de:0183-12dgch2543

Published: April 23, 2012

© 2012 Vorländer et al.
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Einleitung: Die Ultraschallelastographie an der Schilddrüse(USE) ist eine Untersuchungstechnik, die in ihrer Aussagekraft zur nicht invasiven Dignitätsabschätzung von Herdbefunden evaluiert wurde. Ein standardisierter Untersuchungsablauf ist jedoch bislang nicht festgelegt. Ziel der vorliegenden Studie ist die Beurteilung der technischen Untersuchungsvoraussetzungen um vergleichbare Bedingungen zur Einschätzung der einzelnen Patientenkollektive festzulegen.

Material und Methoden: Im Rahmen einer Pilotstudie erfolgte im Jahre 2008 der Vergleich der Elastographiemessung (N = 54) in der klinischen Situation (in-vivo [Gruppe A1]) gegenüber den gleichen Schilddrüsenlappen unmittelbar postoperativ im Kochsalzbad (ex-vivo [Gruppe A2]). Dies zur Beurteilung des Einflusses des umgebenden sehr heterogenen Gewebes (Halsgefäße, Trachea, HWS und M. sternocleidomastoideus). In einer zweiten Untersuchung (N = 54) erfolgte 2010/2011 die Beurteilung der klinischen Elastizitätsmessung in der Längsachse (Gruppe B1) des Schilddrüsenlappens im Vergleich zur Querachse der gleichen Knoten (Gruppe B2). Verwand wurde ein Ultraschallsystem der Fa. Hitachi mit einem linearen Schallkopf (6-13MHz). Die gemessenen Elastizitätswerte wurde in drei Meßbereiche von hart (<0,15), mittel (0,16-0,3) und weich (>0,3) eingeteilt.

Ergebnisse: In der Gruppe A1 lagen die Meßwerte zwischen 0,03 und 0,56, in A2 zwischen 0,02 und 0,52. Die A2 Werte korrelierten zu den A1-Messungen im harten Messbereich besser als im mittleren und weichen. Insgesamt bestand jedoch eine gute Vergleichbarkeit der beiden Gruppen (Pearson-Korrelation [PK] 0,63).Bei der Betrachtung der Gruppe B1 vs. Gruppe B2 zeigt sich eine sehr gute Korrelation im harten und mittleren Messbereich (PK 0,87) gegenüber einer mäßigen Korrelation im weichen Messbereich (PK 0,32). Klinisch zeigten sich im gesamten Beobachtungszeitraum bei 442 Patienten insgesamt 82 Schilddrüsenkarzinome, die alle in der harten und mittleren Messgruppe lagen.

Schlussfolgerung: Die Ultraschallelastographie ist zur Abschätzung der Dignität von dominierenden Schilddrüsenknoten geeignet. Die Elastizitätsmessung sollte zur Minimierung der Beeinflussung durch umgebende Gewebsstrukturen (Trachea, gr. Halsgefäße etc.) in der Längsachse des Schilddrüsenlappens erfolgen. Ein Knoten in der harten Messgruppe (<0,15) erfordert die weitere, rasche chirurgische Abklärung.