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Frühgeborenen-Operationen außerhalb – Möglichkeiten und Grenzen
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Stress-Reduktion und Transportvermeidung gehören zu den Erfordernissen der Chirurgie extrem untergewichtiger Frühgeborener. Wir berichten unsere Erfahrungen über Frühgeborenenchirurgie in einer 20 km entfernten Einrichtung ohne eigene kinderchirurgische Einheit. Die Kommunikation erfolgte per Telefon und Internet.
Material und Methoden: Analysiert wurden die Daten von 16 aufeinander folgenden extrem untergewichtigen Frühgeborenen über einen Zeitraum von 3 Jahren (20 Operationen von 2007 bis 2010). Das mediane Gestationsalter zur Geburt betrug 25 Wochen (24-39) und das Gewichtbetrug 645 g (340 -1110 g).
Ergebnisse: Das Spektrum der chirurgischen Diagnosen umfasste die spontane intestinale Perforation (n=8), Magenperforation (n=3), nekrotisierende Enterocolitis (n=2), Mekoniumileus (n=2) und hohe anorektale Fehlbildung (n=1). Nachfolgende Prozeduren führten wir aus: doppelläufiges (n=8) bzw. 2 getrennte (n=4) doppelläufige Stomata, Gastrostomie (n =2), Kolostomie (n=1). Weiterhin wurde bei 2 Kindern ein Stomaverschluss ausgeführt. Alle Kinder wurden postoperativ über 1 bis 43 Tage beatmet (Median 7). Komplizierte Verläufe resultierten infolge metachroner Darmperforation, Stomaretraktion bzw. -prolaps. Wir verzeichneten einen frühpostoperativen und zwei späte Todesfälle.
Schlussfolgerung: Operationen auf entfernten Neonatalstationen sind bei guter Kommunikation ohne erhöhte Morbidität oder Letalität möglich. Die dienstleistende Einheit stößt jedoch schnell an Kapazitätsgrenzen, so dass eine Kinderchirurgie im Perinatalzentrum dringend anzustreben ist.