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Antibiotikaprophylaxe mit Ciprofloxacin während der Blasenkatheterentfernung reduziert die Inzidenz an Harnwegsinfektionen nach Nierentransplantation
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Blasenkatheter stellen bei nierentransplantierten Patienten einen Risikofaktor für Harnwegsinfektionen dar, da sich auf ihrer Oberfläche Bakterien ansiedeln können, die zum Zeitpunkt der Blasenkatheterentfernung freigesetzt werden. In der vorliegenden Studie wurde die Wirksamkeit einer antimikrobiellen Prophylaxe vor Entfernung des Blasenkatheters bei nierentransplantierten Patienten untersucht.
Material und Methoden: Bei 40 Patienten nach allogener Nierentransplantation mit Triple-Immunsuppression (Prograf, Decortin, Cellcept) wurde der transurethrale Blasenkatheter am 6. postoperativen Tag entfernt. Bei 20 Patienten erfolgte eine peri-interventionelle Antibiotikaprophylaxe mit Ciprofloxacin 2x250mg p.o. am Tag vor der DK-Entfernung sowie am Tag der DK-Entfernung selbst. Das Vorliegen eines Harnwegsinfekts wurde an Hand einer positiven Urinkultur (>105 Mikroorganismen) definiert.
Ergebnisse: Alle Patienten hatten eine initiale Transplantatfunktion. Zum Zeitpunkt der Blasenkatheterentfernung konnten bei 50% aller Patienten ohne antibiotische Prophylaxe und bei 20% aller Patienten mit antibiotischer Prophylaxe eine positive Urinkultur mit gramnegativen Keimen nachgewiesen werden. Die Katheterspitze war bei 90% aller Patienten mit antibiotischer Prophylaxe und bei 66,6% aller Patienten ohne antibiotische Prophylaxe keimbesiedelt.
Schlussfolgerung: Eine Antibiotikaprophylaxe mit Ciprofloxacin stellt eine wirksame Maßnahme zur Reduktion der pathologischen Keimen im Urin bei Entfernung des Blasenkatheters bei nierentransplantierten Patienten dar.