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Lokalrezidive und Fernmetastasen beim Kolonkarzinom – eine Risikoanalyse
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Durch die Übernahme des Prinzips der totalen mesorektalen Excision (TME) und Etablierung der Radiochemotherapie bei definierten Risikogruppen konnte beim Rektumcarcinom flächendeckend eine Verbesserung der onkologischen Ergebnisse mit Verminderung der Lokalrezidivraten und Erhöhung der Überlebensraten erreicht werden. Leider sind Verbesserungen der onkologischen Ergebnisse beim Kolonkarzinom in den letzten Jahren ausgeblieben. Dies belegen britische und skandinavische Ergebnisse, in der prospektiven Beobachtungsstudie kolorektales Karzinom in Deutschland hatten Kolon- und Rektumkarzinome stadienbezogen identische Überlebensraten. Ziel unserer Studie war es, eine Risikoanalyse bei Patienten mit Kolonkarzinomen durchzuführen mit dem Ziel, entsprechende Risikogruppen für die Entwicklung eines Tumorrückfalls zu definieren.
Material und Methoden: Die Daten von 1453 an unserer Klinik behandelter Patienten mit Kolonkarzinomen ohne Fernmetastasen (M0) bei kurativer Resektion (R0) im Zeitraum 1978–2004 wurden prospektiv erhoben. Die Nachbeobachtungszeit betrug mindestens 5 Jahre. Der primäre Endpunkt war die Lokalrezidivrate, der sekundäre Endpunkt die Fernmetastasierungsrate.
Ergebnisse: Risikofaktoren für einen Tumorrückfall sowohl für Lokalrezidive als auch für Entwicklung von Fernmetastasen waren die pT-Kategorie, die pN-Kategorie, das Tumorstadium, Grading, vorliegende Lymphgefäß- oder Veneninvasion (jeweils p<0,001) und Notfalloperationen (p=0,01 bzw. p<0,001). Eine Abhängigkeit bestand statistisch nicht von der Tumorlokalisation. Bei der Aufteilung des Untersuchungszeitraums in 5 Perioden zeigte sich eine Rückgangstendenz der Lokalrezidive von 6,5 auf 3,2% (p=0,280). Die Fernmetastasenrate betrug in der jüngsten Untersuchungsperiode 15,8% bei einem Gesamtdurchschnitt von 19,2%.
Schlussfolgerung: Neben der Optimierung der operativen Therapie des Kolonkarzinoms sind zur Prognoseverbesserung dahingehend weitere Untersuchungen erforderlich, die Risikopatientengruppen definieren, welche durch multimodale Therapieansätze onkologische Vorteile haben. Es muss neu überprüft werden, ob bei konsequent radikaler Primärtumoroperation wirklich alle Patienten im Stadium III eine adjuvante Chemotherapie erhalten müssen, so wie es derzeit in den S3-Leitlinien empfohlen wird.