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MicroRNAs als Erfolgs-Prädiktoren der Radio-Chemotherapie im Ösophaguskarzinom
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Bei der Behandlung des Ösophaguskarzinoms spielt die (neoadjuvante/definitive/palliative) Radio-Chemotherapie eine zunehmende Rolle. Allerdings variiert das Ansprechen der Patienten enorm, und nur ein kleiner Teil profitiert von dieser Therapie, weswegen eine frühzeitige Identifikation von Therapie-Respondern wünschenswert wäre. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, microRNA Expressionsprofile in Tumoren des Ösophagus mit dem Ansprechen auf eine nachfolgende Radio-Chemotherapie zu vergleichen.
Material und Methoden: Die microRNA Expressionsprofile von Patienten mit Adeno- (EAC, n=16) oder Plattenepithelkarzinom (SCC, n=24) des Ösophagus wurden in prätherapeutischen Tumorbiopsien mittels Taqman Low Denisity Arrays (TLDAs) analysiert und mit dem klinischen Ansprechen auf die nachfolgende Therapie korreliert. Hierbei wurden exzellente Responder mit sehr schlechten Respondern verglichen.
Ergebnisse: EAC-Patienten mit einer exzellenten Response präsentierten eine signifikant höhere Expression von miR-199b-5p (p<0.001) und miR-651 (p=0.216) im Vergleich zu sehr schlechten Respondern. Im SCC waren miR-29b und miR-483-3p signifikant höher exprimiert in exzellenten Respondern (p=0.005), während miR-520f bei diesen Patienten downreguliert war im Vergleich zu sehr schlechten Respondern (p<0.001). Weitere microRNAs (zB. miR-222) zeigten ebenfalls deutliche Expressionsunterschiede zwischen den Gruppen, verfehlten jedoch knapp das Signifikanzniveau. Potentielle Targets einiger der signifikant deregulierten microRNAs (zB. miR-502f: cyclinD1/estrogen receptor alpha; miR-29b-2*: hexokinase II; miR-199b-5p: SIRT1) stehen im Zusammenhang mit dem Ansprechen verschiedener Tumoren auf Radio-Chemotherapien.
Schlussfolgerung: Die vorliegende klinische Studie zeigt zum ersten Mal, dass das microRNA Expressionsprofil im Ösophaguskarzinom mit der Response auf Radio-Chemotherapien korreliert, und somit microRNAs mögliche Erfolgs-Prädiktoren dieser Therapien sein könnten. Die Daten zeigen aber auch, dass die aktuelle Studie aufgrund der Patientenzahl in ihrer Aussagekraft limitiert ist, weshalb aktuell weitere Patienten eingeschlossen werden und eine unabhängige Validierungsstudie geplant wird.