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Reduktion von Wundinfektionen in der laparoskopischen kolorektalen Chirurgie durch Ringschutzfolien (REDWIL)? Ergebnisse einer prospektiv-randomisierten Studie
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Die Wundinfektionsrate in der kolorektalen Chirurgie liegt auch nach Einführung laparoskopischer Techniken bei circa 10%. Ringschutzfolien/Wundprotektoren (RSF) wurden zur Abdichtung der Bauchwand gegen die Abdominalhöhle entwickelt und finden breite Anwendung. Kontrollierte Studien zu ihrer Wirksamkeit liegen bislang nicht vor. Die primäre Fragestellung dieser prospektiv-randomisierten Studie (NCT01049971) war, ob durch den Einsatz von Ringschutzfolien die Wundinfektionsrate signifikant verringert werden kann.
Material und Methoden: REDWIL war ein randomisierte verblindete Monocenter-Studie mit 2 Parallelgruppen (RSF vs. keine RSF). Einschlusskriterien: Patienten mit elektiver laparoskopischer kolorektaler Resektion. Ausschlusskriterien: Notfalleingriffe, Konversionen. Primärer Endpunkt war die Wundinfektionsrate. Sekundäre Endpunkte waren Besiedlung der Bauchdecke mit Bakterien, Länge des stationären Aufenthaltes und Krankenhauskosten. Das Follow-up war 6 Monate.
Ergebnisse: Von 01/2008-11/2009 wurden 109 Patienten randomisiert. Es gab 16 drop-outs. 93 Patienten- 46 Patienten mit RSF vs. 47 Patienten ohne RSF (RSF-)- konnten ausgewertet werden (Rücklaufquote 100%). Die allgemeinen Patientencharakteristika unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen (Tabelle 1 [Tab. 1]). In der Gruppe RSF traten 21,7%, in der Gruppe RSF- 12,8% Wundinfektionen auf; p=0,14. Der Schweregrad der Wundinfektionen war nicht unterschiedlich. Bei RSF fanden sich 66,7% positive Abstriche bei der Primäroperation, bei RSF- 57,5%; p>0,46. Die Anzahl der angezüchteten Bakterienspezies aus dem Primärabstrich war bei RSF signifikant geringer; p=0,03. Das Auftreten einer Wundinfektion war nicht mit der Besiedlung der Bauchdecke mit Bakterien assoziiert; p=0,384. Der mittlere Krankenhausaufenthalt inklusive komplikationsbedingter Wiederaufnahmen lag bei 15.0±13.2 Tagen bei RSF und 16.0±8.0 Tagen bei RSF-; p=0.619. Die mittleren Krankenhausbehandlungskosten betrugen 3401±4038 € bei RSF und 3563±1735 € bei RSF-; p=0.869.
Schlussfolgerung: 1) Der Einsatz von Ringschutzfolien führt zu keiner Senkung der Wundinfektionsrate bei laparoskopischen kolorektalen Eingriffen und hat keinen Einfluss auf die Krankenhausverweildauer und die Krankenhauskosten. 2) Die Rate an Besiedlung der Bauchdecke mit Bakterien liegt unabhängig vom Einsatz von Ringschutzfolien mit über 50% sehr hoch. 3) Das Auftreten einer Wundinfekion ist nicht mit der Bakterienbesiedlung der Bauchdecke beim Primäreingriff assoziiert.