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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Biliopankreatische Diversion bei Patienten mit Typ-2 Diabetes mellitus: Prädiktoren der kompletten Remission.

Meeting Abstract

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  • Michael Frenken - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine, Viszerale und Transplanationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch007

doi: 10.3205/12dgch007, urn:nbn:de:0183-12dgch0070

Published: April 23, 2012

© 2012 Frenken.
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Einleitung: Ein langjährig bestehender und trotz optimaler konservativer Therapie unbefriedigend eingestellter Typ-2 Diabetes mellitus (T2DM) stellt entsprechend internationaler Leitlinien zumindest bei adipösen Patienten eine unumstrittene Indikation zur bariatrischen Chirurgie dar. Die individuelle Vorhersage der Remissionschance in Abhängigkeit vom Operationsverfahren ist für die Empfehlung des geeignetesten Operationsverfahrens von größter Bedeutung.

Material und Methoden: Bei n=92 Patienten mit T2DM wurde eine Biliopankreatische Diversion mit Duodenalem Switch and Schlauchmagenbildung (BPD-DS) durchgeführt, bei n=13 Patienten mit T2DM eine Biliopankreatischer Diversion nach Scopinaro (BPD). Das mittlere Alter betrug 51 Jahre (Spannbreite 26-72), 61 Patienten waren weiblich, der mittlere BMI-Wert lag bei 46 kg/m2 (Spannbreite 26-71 kg/m2), 12 Patienten waren nicht morbide adipös. In einer Untergruppe von n=56 Patienten wurde präoperativ sowie 3, 6 und 12 Monate nach der Operation der Nüchternwert vom C-Peptid bestimmt.

Ergebnisse: 87 Patienten (83%) waren insulinpflichtig. Die mittlere Dauer (Spannbreite) der Insulinpflichtigkeit betrug 6,5 (0.3-25) Jahre bei den 74 Patienten mit BPD-DS und 9,7 (1-25) Jahre bei den 13 Patienten mit BPD. Eine komplette Remission vom T2DM (keine Diabetes-Therapie, HbA1c-Wert <6%) fand sich in 91% nach BPD-DS und in 77% nach BPD. 96% der Patienten nach BPD-DS und 92% der Patienten nach BPD benötigten langfristig keine medikamentöse antidiabetische Therapie mehr. Alle Patienten ohne Insulinpflichtigkeit erlebten eine komplette Remission. Bis auf einen Patienten waren alle Patienten, die nach BPD-DS/BPD langfristig eine Insulintherapie benötigten (n=5), präoperativ mehr als 10 Jahre insulinpflichtig. Alle 44 Patienten mit einem C-Peptid von >1,5 ng/ml erlebten eine komplette Remission. Von 9 Patienten mit einem C-Peptid von <1,5 ng/ml erzielten 4 Patienten keine komplette Remission.

Schlussfolgerung: BPD-DS/BPD führt zuverlässig zu einer kompletten Remission des T2DM solange die Betazellen des Pankreas nicht schwerstgradig geschädigt sind. Die Modalität der Diabetesbehandlung, die Dauer der Insulintherapie und der Nüchternwert vom C-Peptid sind die wichtigsten Prädiktoren einer kompletten Remission.