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Welche Bedeutung hat Mangelernährung auf das Ergebnis chirurgischer Operationen?
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Mangelernährung ist ein vielfach unterschätzer Zustand bei unseren Chirurgischen Patienten. In einer Europäischen Studie wurde die zahl der Patienten mit einem erhöhten Risiko durch Mangelernährung mit 30% angegeben. Bewiesen ist ebenso, dass bei Patienten mit Mangelernährung eine höhere Rate an Komplikationen vorgegeben ist.
Material und Methoden: In einem breit angelegtem Projekt prä- und postoperative Ernährung, erfolgte in der Kooperation zweier lehrkrankenhäuser mit der Erfassung von knapp 4.000 chirirgischen Patienten. Es wurden Ernährungsstatus, Verweildauer und Komplikationen mit dem NRS 2002 Ernährungs-Screening erfasst. Die Eingabe erfolgte in einem entsprechenden Datenprogramm und die Ergebnisse mit und ohne Intervention wurden erfasst.
Ergebnisse: Die Auswertung konnte eindeutig zeigen, dass die Rate an Patienten mit mittlerem und hohem Risiko für eine Mangelernährung deutlich unterschätzt wurde. In den beiden Kliniken wurden 17 und 24% aller Patienten mit dem NRS 2000 als Riskopatienten erfasst. Betrachtet man dazu die Krankenhausverweildauern und die Komplikationen, so zeigt sich eindeutig, dass höhere Raten und Verweildauern resultieren. Bei mangelernährten Patienten treten ca. in 30% Komplikationen auf, bei Patienten ohne dieses Risiko in knapp 6%. Liegt die Krankenhausverweildauer bei Patienten ohne Risiko bei 9 Tagen mit Komplikationen, so steigt bei im anderen Fall auf über 21 Tage an. Angefügt werden Daten nach einer langjährigen Ernährungsintervention, prä- und postoperativ.
Schlussfolgerung: Mangelernährung stellt einen Risikofaktor im Krankenhaus dar und tritt häufiger auf als zunächst angenommen. Eine umfassende Ernährung prä- und postoperativ sollte unverzichtbarer Bestandteil einer multimodalen Tumortherapie werden.