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Vermeidung von Frühkomplikationen bei Anlage einer perkutanen Dilatationstracheotomie durch Standardisierung und systematische Ausbildung
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Published: | May 20, 2011 |
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Einleitung: Perkutane Dilatationstracheotomien (PDT) haben sich aufgrund bettseitiger Durchführung und kurzer Operationsdauer auf Intensivstationen schnell etabliert. Weite Verbreitung hat die Methode nach Ciaglia-Blue-Rhino® (PDT-CBR) gefunden. Dennoch wird immer wieder über Frühkomplikationen berichtet. Eine mögliche Ursache ist die Durchführung der PDT durch Intensivtherapeuten ohne oder mit nur geringer chirurgischer Erfahrung, während offene chirurgische Tracheotomien (OCT) prinzipiell durch Ärzte einer chirurgischen Fachrichtung durchgeführt werden.
Material und Methoden: Im Juni 2009 wurde auf unserer chirurgisch betreuten 22-Betten-ITS eine modifizierte PDT-CBR standardisiert eingeführt und bronchoskopisch videodokumentiert. Bei schwierigen anatomischen Verhältnissen erfolgte die sonographische Lokalisation der Trachea. Durch Tubusvorschub während der Dilatation und Tracheostoma-Platzierung wurde eine aktive Distanzsicherung der Hinterwand sichergestellt. Anhand einer anschließenden video-bronchoskopischen Sichteinstellung durch den entfalteten Cuff konnten Verletzungen unmittelbar ausgeschlossen werden. Zur Vermeidung stenotischer Spätkomplikationen wurde eine mögliche Vorwölbung der Vorderwand über bronchoskopisch kontrollierten Zug an dem geblockten Tracheostoma reponiert. Es erfolgte eine entsprechende systematische Ausbildung der chirurgischen Assistenzärzte im 1–2. Weiterbildungsjahr sowie eine fachchirurgische Assistenz.
Ergebnisse: Im Zeitraum von Juni 2009 bis September 2010 wurden 134 Patienten tracheotomiert (86 bettseitige PDT-CBR nach 9,3 Beatmungstagen; 48 OCT im OP-Saal nach 15,0 Beatmungstagen). durchgeführt. Die mediane Verweildauer nach der Tracheotomie betrug 14,2 vs. 12,8 Tage und die Gesamtaufenthaltsdauer auf der ITS 23,5 vs. 27,8 Tage (PDT-CBR vs. OCT). Die durchschnittliche OP-Dauer der PDT-CBR betrug 3 min 46 sec, die der OCT 39 min 58 sec. Bei der PDT-CBR trat in 5 Fällen eine Trachealknorpelfraktur auf. Die Fragmente wurden bronchoskopisch entfernt oder reponiert. In der Gruppe der OCT war ein Fall einer Nachblutung zu verzeichnen. Die Rate der Ventilator-assoziierten Pneumonien (VAP) betrug 4 vs. 8 (PDT-CBR vs. OCT).
Schlussfolgerung: Die einfache Logistik der PDT führt zur frühzeitigeren Tracheotomie mit geringerer Intensivaufenthaltsdauer und einer niedrigeren VAP-Rate im Vergleich zur OCT. Eine standardisierte Ausbildung und fachchirurgische Assistenz der PDT gewährleistet eine sichere und komplikationsarme Durchführung auch durch chirurgisch unerfahrene Ärzte.