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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Möglichkeiten und Grenzen der einzeitigen Defektdeckung von denudierten Knochen und freiliegenden Sehnen mit Matriderm und Spalthaut/Vollhaut

Meeting Abstract

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  • Andreas Heckmann - MHH Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Peter M. Vogt - MHH Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Hans O. Rennekampff - MHH Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch646

doi: 10.3205/11dgch646, urn:nbn:de:0183-11dgch6469

Published: May 20, 2011

© 2011 Heckmann et al.
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Einleitung: Vollschichtige Hautdefekte über denudiertem Knochen oder freiliegenden Sehnen machen in der Regel aufwendige plastisch-rekonstruktive Operationen zur Defektdeckung notwendig. Als Option bei der Defektdeckung steht die bovine Kollagen-Elastin-Matrix Matriderm zur Verwendung als Neodermis unter Hauttransplantaten zur Verfügung. Hypothese: Kann die einzeitige Transplantation mit Matriderm und Spalthaut über denudierten Knochen oder freiliegenden Sehnen eine suffiziente Defektdeckung erreichen?

Material und Methoden: Bei insgesamt 10 Patienten wurde anstatt aufwendig plastischchirurgischer Defektdeckung Matriderm in Kombinatin mit einem Hauttransplantat in einem einzeitigen Deckungsverfahren verwandt. Es wird die Einheilung der Hauttransplantate auf denudiertem Knochen und Paratenon freien Sehnen dargestellt. Endpunkt war die stabile Transplantateinheilung.

Ergebnisse: Bei 9 von 10 Patienten konnte mit dem kombinierten Verfahren durch Matriderm und Hauttransplantation eine vollständige Defektdeckung erzielt werden. Dabei war ein einzeitiger Wundverschluss über freiliegenden Sehnen ohne Paratenon in 4 von 5 Lokalisationen unter Erhalt der Funktion zu erreichen gewesen. Über deperiostierten knöchernen Defekten ist ein einzeitiger komplikationsfreier Verschluss jedoch nur in 2 von 6 Lokalisationen erfolgreich gewesen. Insgesamt konnte jedoch mit einer zweiten Hauttransplantation bei vaskularisiertem Matriderm ein vollständiger Wundverschluss an einer Wunde mit freiliegender Sehne und in 3 der 4 knöchernen Lokalisationen erzielt werden.

Schlussfolgerung: Durch die ein- bzw. zweizeitige Verwendung von Matriderm über frei liegenden Sehnen sowie Knochen kann ein effektiver Defektverschluss erzielt werden. Über freiliegenden Sehnen kann dieses Verfahren einzeitig angewandt werden. Bei denudiertem Knochen kann die einzeitige Verwendung von Matriderm und Spalthaut nicht empfohlen werden. Durch die ein- und zweizeitige Verwendung von Matriderm besteht eine erweiterte Indikationsmöglichkeit für Spalthauttransplantationen bei plastisch-rekonstruktiven Eingriffen.