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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Verbesserung der Lebensqualität durch Resektion benigner Lebertumoren

Meeting Abstract

  • Carsten Kamphues - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Sabine Engel - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Peter Neuhaus - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Daniel Seehofer - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch583

doi: 10.3205/11dgch583, urn:nbn:de:0183-11dgch5830

Published: May 20, 2011

© 2011 Kamphues et al.
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Text

Einleitung: Aufgrund großer Fortschritte in der bildgebenden Diagnostik zeigt sich in den letzten Jahren eine zunehmende Zahl an Patienten mit benignen Lebertumoren. Bei Auftreten von Symptomen sowie bei Verdacht auf Malignität besteht für einen geringen Teil der Patienten die Indikation zur operativen Therapie. Das Outcome dieser Patienten ist durch die üblicherweise herangezogenen Parameter Überleben und Rezidivfreiheit aufgrund der Benignität des Tumors nicht adäquat zu beurteilen, so dass hier nach anderen Parametern zur Bewertung des Operationserfolges gesucht werden muss. Die Evaluierung der Lebensqualität des Patienten nach Leberteilresektion aufgrund eines benignen Lebertumors könnte hier einen zuverlässigen Erfolgsparameter darstellen.

Ziel der Studie war es daher, die Auswirkung einer Leberresektion bei Patienten mit benignen Lebertumor auf die Lebensqualität anhand des eigenen Patientengutes zu untersuchen.

Material und Methoden: Zwischen 2002 und 2008 wurden an unserem Zentrum insgesamt 146 Leberresektionen aufgrund benigner Lebertumoren durchgeführt. Die postoperativen Verläufe dieser Patienten wurden inklusive Komplikationen erfasst. Zudem wurden die Patienten retrospektiv gebeten, ihre Lebensqualität zum Zeitpunkt der Operation sowie zum jetzigen Zeitpunkt anhand eines standardisierten Lebensqualitätsfragebogen (EORTC QLQ C-30) zu beurteilen. Insgesamt 81 der 146 Patienten beantworteten die Fragebögen und nahmen an der Studie teil.

Ergebnisse: Die Auswertung des Gesamtgesundheitszustandes zeigte eine signifikante Verbesserung postoperativ (0,7 vs. 0,56, p<0,001). Signifikante Verbesserungen konnten zudem in 2 der 5 Funktionsbereiche (emotional, sozial) sowie in 6 der 9 Symptombereiche (Müdigkeit, Schmerz, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Konstipation, Diarrhoe) zum aktuellen Zeitpunkt im Vergleich zum präoperativen Status aufgezeigt werden. Die Rate an postoperativen Komplikationen (>Grad 2) betrug 4,1%, die postoperative Mortalität lag bei 0%.

Schlussfolgerung: Die Leberresektion als Therapie des benignen Lebertumors stellt eine sichere Methode dar. In einem ausgewählten Patientengut kann durch die operative Therapie eine Verbesserung der Gesamt-Lebensqualität sowie einzelner Symptombereiche erreicht werden. Dies sollte bei der Entscheidung zur operativen Therapie unter Umständen in Betracht gezogen werden.