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Wirkung von rekombinantem Growth and Differentiation Factor 5 (rhGDF-5) auf die Regeneration nach peripherer Nervenschädigung im Rattenmodell
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Verletzungen peripherer Nerven gehören zu den häufigsten Diagnosen in einem Zentrum für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie. Trotz moderner mikrochirurgischer Nahttechniken u./o. primärer Rekonstruktion durch autologe Nerventransplantation ist damit für die Patienten häufig eine lange Phase bis zur Restitutio ad integrum verbunden, die in Abhängigkeit von Alter und Befund nicht immer eintritt. Ziel dieser Studie ist, den Einfluss von rhGDF-5, einem Cytokin aus der Gruppe der Bone Morphogenetic Proteins (BMPs), auf die Regenerationsfähigkeit des peripheren Nervensystems zu untersuchen. RhGDF-5 werden neben osteogenen auch angio- und neurogene Eigenschaften zugeschrieben.
Material und Methoden: Im Rattenmodell erfolgte am N. ischiadicus die mikrochirurgische epineurale Naht nach scharfer Durchtrennung (Gruppe A und B, je n=9), sowie die Transplantation eines syngenen Nerveninterponats nach Nerventeilresektion (Gruppe C und D, je n=9). Zusätzlich zur Naht wurde Fibrinkleber appliziert. In den Gruppen A und C wurde lokal rhGDF-5 in einer Dosierung von 2 µg angewandt. Der Untersuchungszeitraum lag in den Gruppen A und B bei 7 Wochen, in C und D bei 10 Wochen. Die Nervenregeneration wurde anhand funktioneller (Rotarod, Sciatic Functional Index [SFI], Electronic-von-Frey-Anaesthesiometer, Muskelgewicht), histologischer (Anzahl geschädigter Nervenfasern) und histomorphometrischer (Anzahl und Durchmesser der Axone und Myelinscheiden, G-ratio) Parameter evaluiert.
Ergebnisse: Gruppe C zeigt signifikant weniger geschädigte Nervenfasern als die entsprechende Kontrollgruppe D (p<0,05), zwischen den Gruppen A und B findet sich kein signifikanter Unterschied. Die Anzahl an regenerierten Nervenfasern ist in den Gruppen A und C größer als in B und D. Ein signifikanter Unterschied besteht zwischen C und D (p<0,05). Die Funktionstests ergaben keinen eindeutigen Hinweis auf Überlegenheit einer Behandlungsgruppe.
Schlussfolgerung: Die Applikation von rhGDF-5 führt in dieser Studie zu einer histologisch und histomorphometrisch nachweisbaren Verbesserung der Nervenregeneration, die durch klinische Testverfahren nicht verifiziert werden kann.