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Pankreasverletzungen: Stellenwert der konservativen Therapie
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Traumatische Pankreasverletzungen sind selten. Bisher erfolgt die operative Exploration und Teilresektion, oft mit postoperativen Komplikationen. Bei Erwachsenen werden Pseudozysten zunehmend drainiert. Im Kindesalter besteht mit der endoskopischen Drainage wenig Erfahrung.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden die Ergebnisse von 16 Kindern mit Pankreasverletzungen analysiert und insbesondere die transgastrische Drainage berücksichtigt. Das Durchschnittsalter betrug 8,6 Jahre. Wir fanden 4 Grad-1, 6 Grad-2, 5 Grad-3 und 1 Grad-4-Verletzungen. 6 Kinder waren polytraumatisiert, 6 Kinder zeigten eine isolierte Verletzung.
Ergebnisse: Die Sonographie dient dem Screening, beim akuten stumpfen Bauchtrauma ist das CT unverzichtbar, auch wegen Begleitverletzungen. Die MRT kam im Verlauf zum Einsatz. Die ERCP setzten wir nie als akutdiagnostische Methode ein. Der Anstieg der Laborparameter korrellierte mit der Schwere der Verletzung. Nahezu alle Verletzungen wurden operativ behandelt, wobei ein Wandel zugunsten weniger invasiver Verfahren zu verzeichnen war. In den letzten 8 Jahren erfolgte bei 5 Patienten die erfolgreiche interventionelle endoskopische Behandlung von Pseudozysten.
Schlussfolgerung: Wenn Massenblutung oder Hohlorganruptur eine Laparotomie nicht erzwingen, soll die Therapie von Pankreasverletzungen abwartend konservativ sein. Große Pankreaspseudozysten sind endoskopisch fast immer gut zugänglich, so dass der sonographisch gesteuerten, endoskopischen Drainage als komplikationsarmes, erfolgreiches Verfahren auch bei Kindern Anwendung finden sollte.