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Revisionsendoprothetik am OSG – eine Ursachenanalyse
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Die OSG-TEP hat sich in der Behandlung der OSG-Arthrose etabliert. Die zunehmende Verbreitung induziert aber auch die Nachfrage bzgl. eines Prothesenwechsels. Daher wurden in einer prosp. Untersuchung die Ursachen für die Lockerung analysiert und die Ergebnisse evaluiert.
Material und Methoden: Einschlusskriterium: OSG-TEP-Wechsel
Zeitraum: 2002–2008
Klientel: 39 Pat. (57 J.)
Analyse der auswärtigen prä-/intra- und postoperativen Röntgenaufnahmen
Prosp. klin. (AOFAS-Score) und radiolog. Dokumentation (Achsenaufnahmen im Stehen): präop. und nach min. 1 Jahr: 26 (12–70 Mon.)
Nachuntersuchungsrate: 38/39 (97%)
Ergebnisse: Bei 26/39 Pat. (66,7%) lag eine Fehlstellung mit sek. tibialer Sinterung / Lockerung bzw. Inlay-Edge-Impingement / -Luxation vor.
Davon waren (als Hauptfehlstellungskomponente):
18x tibiale Varusfehlstellung
4x patholog. tibialer Slope
2x Rotationsfehler
2x transversale Dezentrierungen zu registrieren.
Die tibialen TEP-Fehlstellungen waren größer als die tibialen Plafondfehlstellungen vor der auswärtigen TEP-Implantation.
Zusätzlich bestanden nicht korrigierte Fußfehlstellungen (7x Pes planovalgus, 3x Pes cavovarus medialis).
Bei 10/39 Pat. (25,6%) war eine Lockerung nach primär korrektem Alignement zu verzeichnen.
Hier waren:
4x tibiale Sinterung bei unterdimensionierter Komponente
3x tibiale Lyse bei Non-union-Situation des tibialen metal-back aber prox. Stemverankerung
1x tibiale Non-union bei posttraumat. Sklerose
2x Lockerung zementierter Komponenten zu verzeichnen.
Bei 3/39 Pat. (7,7%) bestand eine Low-Grade-Infektion (2x zweizeitiger/1x einzeitiger Wechsel).
Bei allen Pat. konnte ein TEP-Wechsel durchgeführt werden. Das Ergebnis zeigte bei allen Pat. einen Anstieg der AOFAS-Scoreparameter (von 26 auf 79 Pkt.). 35/38 Pat. zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden (92%).
Schlussfolgerung: Trotz der eingeschränkten Auswertung der auswärts primär operierten Patienten zeigt die Rate von 92,3% nichtoptimal erfolgter TEP-Implantationen als Versagensgrund, dass die OSG-Endoprothetik derzeit durch die Erfahrung des Operateurs limitiert wird. Das Hauptproblem besteht in unkorrigierten / nicht erkannten Deformitäten bzw. fehlerhafter Implantationstechnik.