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Der gastrointestinale field effect – eine chirurgisch getriggerte immunologische Reaktion?
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Standardisierte intestinale Manipulation (IM) als Modell eines operative Darmtraumas führt zu einer lokalen Entzündung der Darmwand mit Hypomotilität, die sich auch auf nicht manipulierte Abschnitte ausbreitet. Dieses Phänomen wird gastrointestinaler field effect (FE) genannt. Diese Studie soll die FE-Modulation durch mesenteriale Lymphknoten bzw. Migrationshemmung aktivierter T-Zellen durch FTY-720 zeigen.
Material und Methoden: Aus Muskularis von Dünn- und Dickdarm von C57Bl/6-Mäusen (WT), aly/aly-Mäusen (defiziente Lymphknoten) und von FTY-720 behandelten Mäusen wurden T-Zellen 24 Stunden nach IM bzw. sham-Operation nach intraoperativer CSFE-Markierung der Dünndarmmuskularis isoliert und analysiert. Das FE-Ausmaß wurde funktionell durch die gastrointestinale und Kolontransitzeit, die in-vitro-Kontratkilität der Muskularis von Dünn- und Dickdarm und mRNA-Bestimmung von Inflammationsmarkern (IL-6, TNF-α, MIP-1α, IL-10; Taqman®-PCR) bestimmt. T-Zell-Oberflächenanalyse durch FACS.
Ergebnisse: Nach IM beobachteten wir eine 3fache Reduktion der T-Zellen im Dünndarm und eine 4fache Aufregulation von T-Zellen im Dickdarm. Dabei fanden wir in WT-Tieren CSFE-markierte T-Zellen auch im Dickdarm 24 Stunden nach IM, jedoch nicht bei sham-operierten Tieren. Ebenso beobachteten wir keine Relokation von CSFE-markierten T-Zellen in aly/aly-Tieren und in FTY-720 vorbehandelten Tieren nach IM. T-Zellsubanalysen wurden durchgeführt. Signifikante Verbesserung des gastrointestinalen Transits und der Kolontransitzeit vergleichbar mit sham-operierten Tieren bei aly/aly-Tieren und FTY-720-behandelten Tieren. Ebenso eine den sham-Tieren vergleichbare Kontraktilität und eine 100fache Abregulation von Entzündungsmarkern der Dickdarmmuskularis nach IM bei FTY-Tieren und aly/aly-Tieren, während diese in der Dünndarmmuskularis signifikant unterschiedlich sowohl zu sham-Tieren als auch zu manipulierten WT-Tieren.
Schlussfolgerung: FE wird durch Migration und Relokation von T-Zellsubgruppen vermittelt. Hemmung der T-Zellmigration durch FTY-720 hebt die Folgen des FE auf. FE basiert auf immunologischen Mechanismen. Der postoperative Ileus ist offenbar immunologisch vermittelt.