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Zur Prävention der Narbenhernie – müssen wir das Peritoneum beachten?
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Nach Laparotomien kommt es bei 15–20% der Patienten zur Ausbildung einer Narbenhernie. Die Pathogenese der Narbenhernie ist multifaktoriell. Im folgenden Tiermodell soll die Bedeutung des Peritoneums beim Bauchdeckenverschluss geklärt werden.
Material und Methoden: In einem Tiermodell mit weissen Neuseeländer-Kaninchen wurde in der Versuchsgruppe (n=10) eine mediane Laparotomie von 12 cm Länge vorgenommen. Die Laparotomienarbe wurde dann fortlaufend mit einem monofilen, resorbierbaren Faden (Polydioxanon, Stärke 3/0) verschlossen. Dabei wurde das Peritoneum nach sorgfältiger Präparation im oberen Wundbereich in den Wundspalt eingeschlagen. In der Kontrollgruppe (n=10) wurde ebenfalls eine 12 cm lange, mediane Laparotomie durchgeführt. Auf eine Interposition des Peritoneums in der Wundspalt wurde jedoch verzichtet. Der Wundverschluss erfolgte in fortlaufend, allschichtiger Nahttechnik mit dem gleichen Nahtmaterial wie in der Versuchsgruppe. Der Beobachtungszeitraum bis zur Sektion betrug im Median 97 Tage.
Ergebnisse: In der Versuchsgruppe kam es bei 8 Tieren (80%) im Beobachtungszeitraum zur Ausbildung einer Narbenhernie. 7 Tiere der Versuchsgruppe (70%) zeigten höhergradige Verwachsungen der intestinalen Organe mit der Narbe. In der Kontrollgruppe trat bei keinem der Tiere eine Narbenhernie auf. Auch fanden sich bei diesen Tieren keine Verwachsungen. Keines der Tiere verstarb im Beobachtungszeitraum. Bei der statistischen Auswertung mittels des U-Testes (Mann-Whitney) konnte in der Versuchsgruppe eine signifikant höhere Inzidenz von Narbenhernien nachgewiesen werden (p<0,05).
Schlussfolgerung: Aus diesem Modell kann gefolgert werden, dass das Einschlagen des Peritoneums in den Wundspalt beim Bauchdeckenverschluss die Wundheilung stört, und zur Ausbildung einer Narbenhernie führen kann. Beim Bauchdeckenverschluss sollte deshalb die Interposition des Peritoneum in den Wundspalt vermieden werden.