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Hernienreparation bei Leberzirrhose – eine Bestandsaufnahme
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Mit einer Prävalenz von bis zu 40% stellt die Ausbildung einer Nabelhernie eine häufige Komplikation bei Patienten mit Leberzirrhose dar. Die Frage der elektiven Reparation oder die Durchführung eines watchful waiting Konzepts werden auch für die Versorgung von Leisten- und Narbenhernien kontrovers diskutiert. Ziel der vorliegenden Studie war die Ermittlung des Outcomes von Patienten mit mindestens vorliegender CHILD A Zirrhose, die in den Jahren 2005–2009 an einer Nabel-, Leisten-, oder Narbenhernie versorgt wurden.
Material und Methoden: Es konnten insgesamt 23 (♂/♀ = 18/5, mittleres Alter 58.5 ± 11.7 Jahre) Patienten mit 30 Hernienreparationen identifiziert werden (13 Leisten-, 10 Nabel- und 7 Narbenhernien). Die CHILD Klassifikation zeigte sich wie folgt: A n=13, B n=8, C n=2. Mit 60.9% war die alkoholinduzierte Zirrhose die häufigste Entität.
Ergebnisse: 30.4% (n=7) der Eingriffe mussten notfallmäßig erfolgen. Eine Dünndarmsegmentresektion war bei einem Patienten notwendig. 33.3% der Hernien wurden mittels Netzverfahren versorgt. Die Krankenhausverweildauer betrug 10.7±14.2 Tage (Range 1 – 68 Tage). Postoperativ zeigten lediglich 2 Leistenhernien ein interventionspflichtiges subkutanes Hämatom. Es verstarb ein Patient aus der CHILD C Gruppe (kumulative Krankenhausmortalität 4.2%).
Schlussfolgerung: Das analysierte Patientengut zeigt, dass eine elektive Hernienreparation bei Patienten mit Leberzirrhose bis CHILD B mit akzeptabler Morbidität und Mortalität durchgeführt werden kann. Die elektive Netzreparation erbrachte im Gegensatz zu den Nahtverfahren keine erhöhte postoperative Komplikationsrate.